Benutzerdefinierte EST (Früheste Startzeit) und benutzerdefinierte LET (Späteste Endzeit)
In einem Planungsparameter sind die Eigenschaften [Benutzerdefinierte EST] und [Benutzerdefinierte LET] verfügbar. [Benutzerdefinierte EST] wird bei Vorwärtsplanung- und [Benutzerdefinierte LET] wird bei Rückwärtsplanung verwendet. Beide Eigenschaften werden als Formel eingegeben. Ihr ME
-Objekt ist ein Vorgang.
Beispiel 1
Um dem [Fälligkeitstermin] von Aufträgen Priorität zu geben wird grundätzlich von Rückwärtsplanung ausgegangen. Ist im Planungsparameter [Vergangene Zuweisungsstartzeit] auf "Ignorieren" gestellt und der [Fälligkeitstermin] sehr knapp, können Aufträge in der Vergangenheit zugewiesen werden - wie Auftrag 02 im folgenden Bild.
Dies kann durch Vorwärtsplanung vermieden werden. Dabei würde Auftrag 02 innerhalb der Planungsperiode zugewiesen, wobei dann Auftrag 01 unnötig früh zugewiesen wird.
Mit einem Planungsparameter zur Vorwärtsplanung mit [Benutzerdefinierte EST] kann die früheste Startzeit von Vorgängen vorgegeben werden. Der [Benutzerdefinierte EST] in diesem Fall wäre:ME.OperationProductionStartTime
Wird erst rückwärts zugewiesen und dann mit [Benutzerdefinierte EST] vorwärts, ermittelt Asprova die früheste Startzeit von Auftrag "01" aus der ersten Planung, so dass dieser nicht nach vorne rutscht.
Beispiel 2
Die untenstehende Planung wurde vorwärts geplant. Der letzte Vorgang ist ein Engpassprozess, weshalb die vorherigen Prozesse lange Wartezeiten haben.
Durch Rückwärtsplanung können die langen Wartezeiten eliminiert werden. Mithilfe von [Benutzerdefinierte LET] kann die Zeit des letzten Vorgangs während Vorwärtsplanung in der Rückwärtsplanung mit einem Versatz von beispielsweise 12h als Endzeit genutzt werden.
Die [Benutzerdefinierte LET] in diesem Fall wäre:IF(ME.OperationMainRes=='Inspection1',ME.OperationProductionEndTime+12h,PROJECT.SchedulingEndTime)
Die Rückwärtsplanung mit dieser Formel ergibt folgendes Ergebnis: