Ressourcensperre (Option)

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<$Ressourcensperre$>

Übersicht

Mithilfe der Ressourcensperrzeit kann bestimmt werden, dass einer Ressource keine Vorgänge zugewiesen werden, nachdem darauf ein Vorgang beendet wird. Die Ressourcensperrzeit hängt von der Produktionszeit des Vorganges, oder dessen übergeordneten (nachfolgenden) Vorgang.

Format
Schlüssel Mögliche Eingaben Kommentar
Gesamte Sperrzeit <Sperrzeiten>
<Dynamische Sperrzeit>;<Sperrzeiten>
<Dynamische Sperrzeit>
Dynamische Sperrzeit "PS" "P" steht für Parent und repräsentiert den nachfolgenden Prozess, "S" für Start und "E" für Ende
"PE"
Sperrzeiten <Sperrzeit>
<Sperrzeit>;<Sperrzeiten>
Sperrzeit <relative Zeit>
<Prozentwert> % <Wer>
<Produktionsmenge> # <Wer>
Wer "P" "P" steht für Parent und repräsentiert der nachfolgenden Prozess, "M" für Myself und repräsentiert den aktuellen Prozess
"M"
Beispiele
  • Sperren einer Ressource bis zum [Produktionsbeginn] des nachfolgenden Vorgang
    PS
  • Sperren einer Ressource bis zum [Produktionsende] des nachfolgenden Vorganges plus 120 Minuten Abkühlzeit für die Ressource
    PE;120
  • Sperrung bis 40% der [Produktionszeit] des derzeitigen Vorganges plus die benötigte Zeit, um 30 Einheiten im nachfolgenden Vorgang auf der nächsten Ressourcen zu produzieren, plus 500 Minuten:
    40%M;30#P;500

Anmerkungen

  • Um die Ressourcensperrfunktion nutzen zu können, muss [Ressourcensperre aktivieren] in den Projekteinstellungen, Reiter [Einstellungen] aktiviert sein, und in der Ressourcentabelle oder den Integrierten Stammdaten muss für [Ressourcensperrzeit] ein Wert gesetzt sein.
  • Durch eine Ressourcenperre miteinander verbundene Prozesse werden in der Planung gemeinsam zugewiesen. Bei der Prüfung passender Ressourcenkombinationen auf Gültigkeit und bei der Ressorucenbewertung werden durch eine Ressourcensperre verbundene Vorgänge gemeinsam berücksichtigt. Dadurch nimmt die Zahl potentieller Ressourcenkombinationen tendenziell zu.
    Je mehr Ressourcenkombinationen es gibt, desto länger dauert die Planung. Wenn die Planungszeit wegen der Verwendung von Ressourcensperren zu hoch ist, kann sie durch Angabe eines kleineren Wertes in der Projekteigenschaft [Anzahl Ressourcenkandidaten MAX] verkürzt werden. Weitere Informationen zum Thema "passende Ressourcen" finden Sie im Kapitel Kombinationsauswahl passender Ressourcen.
  • Durch die Ressourcensperre verbundene Vorgänge werden gleichzeitig zugewiesen. Deswegen ist die Einlastungsreihenfolge aller Vorgänge gleich. Vorgänge können also in einer anderen Reihenfolge zugewiesen werden, als es die [Einlastungsregel] des Planungsparameters vorgibt.
  • Wenn der [Status] durch eine Ressourcensperre miteinander verbundene Vorgänge "Beendet", "Begonnen", "Gesperrt" oder "Freigegeben" ist, oder einige zeitlich fixiert sind, können folgende Befehle zur Zuweisung verwendet werden:
    • "Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen"
    • "Zeitlich beschränkte Vorgänge zuweisen"
Hierdurch werden Vorgänge zugewiesen, die durch eine Ressourcensperre miteinander verbunden sind und für die keine Ergebnisse festgelegt wurden. Wenn diese beiden Befehle, wie nachfolgend dargestellt, nicht verwendet werden, dann werden durch eine Ressourcensperre miteinander verbundene Vorgänge mit hinterlegten Ergebnissen in 1. oder 2. zugewiesen. Vorgänge, die durch eine Ressourcensperre miteinander verbunden sind, für die aber keine Ergebnisse festgelegt wurden, werden erst in 3., also zeitgleich mit nicht durch eine Ressourcensperre verbundene Vorgänge, zugewiesen.
  1. Privilegierte Vorgänge zuweisen
  2. Zeitlich festgesetzte Vorgänge zuweisen
  3. Aufträge zuweisen/verknüpfen
Wenn die Befehle "Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen" und "Zeitlich beschränkte Vorgänge zuweisen" wie folgt eingefügt werden, werden Vorgänge, die durch eine Ressourcensperre miteinander verbunden sind und für die keine Ergebnisse festgelegt wurden, in 3. oder 4. zugewiesen. Das heißt, sie werden vor den nicht durch eine Ressourcensperre miteinander verbundene Vorgänge zugewiesen und haben so eine viel höhere Chance zugewiesen zu werden, ohne die Ressourcensperre zu verletzen.
  1. Privilegierte Vorgänge zuweisen
  2. Zeitlich festgesetzte Vorgänge zuweisen
  3. Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen
  4. Zeitlich beschränkte Vorgänge zuweisen
  5. Aufträge zuweisen/verknüpfen

Verletzen der Ressourcensperre

Es kann bestimmt werden wie Asprova vorgeht, wenn Vorgänge nicht zugewiesen werden können, ohne die Ressourcensperre zu verletzen. Dieses Verhalten wird in der Planungsparametereigenschaft [Zuweisung gescheitert (Ressourcensperre)] definiert. Die folgenden Optionen stehen zur Verfügung:

Außerhalb der Planungsperiode zuweisen
Durch die Ressourcensperre verbundene Vorgänge werden zwangsweise außerhalb der Planungsperiode zugewiesen.
Ressourcensperre ignorieren
Die ursprünglich für die Zuweisung vorgesehenen Vorgänge werden, die Ressourcensperre ignorierend, individuell zugewiesen.
An Dummyressource zuweisen
Durch die Ressourcensperre verbundene Vorgänge werden der "Dummyressource" zugewiesen.

Weitere Einstellungen

Ressourcenanzahl

Ressourcensperraufgaben werden normalerweise mit der Ressourcenanzahl 1 zugewiesen. Dieser wert kann aber über die Eigenschaft [Ressourcensperre - benötigte Ressourcenanzahl] von Hauptnutzungsanweisungen in den Integrierten Stammdaten angepasst werden. So können etwa mehrere Paletten oder Container gesperrt werden.

Weitere Informationen zur Ressourcenanzahl von Aufgaben finden Sie hier.

Beispiel

Vom Materialbereitstellungsprozess bis zum Ende des Gussprozesses, werden spezielle Behälter durchgängig benötigt. Hierfür werden Subressourcen mit Ressourcensperre genutzt. Vom Typ "Behälter 1" gibt es vier Behälter, daher hat diese Ressource im Kalender die [Ressourcenanzahl] 4.

Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/Artikel Produktion-
benötigte
Ressourcenanzahl
Ressourcensperre -
benötigte
Ressourcenanzahl
H6 10 PR1 Nutzungsanweisung M Materialbereitstellung
Nutzungsanweisung S0 Behälter 1 3 3
20 PR2 Nutzungsanweisung M Gussanlage
H7 10 PR1 Nutzungsanweisung M Materialbereitstellung
Nutzungsanweisung S0 Behälter 1 2 2
20 PR2 Nutzungsanweisung M Gussanlage
H8 10 PR1 Nutzungsanweisung M Materialbereitstellung
Nutzungsanweisung S0 Behälter 1 2 2
20 PR2 Nutzungsanweisung M Gussanlage

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der "Materialbereitstellung" in zwischen Mittag am 6. Juni und Mittag am 7. Juni noch etwas zugewiesen werden könnte. Allerdings sind für die Vorgänge der Aufträge "10" und "06" in der Zeit jeweils zwei Behälter gesperrt, so dass in dieser Zeit keine weiteren Vorgänge mehr zugewiesen werden können. Da für die Vorgänge von Auftrag "13" drei Behälter gesperrt werden, kann darüber hinaus kein weiter Vorgang parallel zu diesen zugewiesen werden.

600px

Selbe Ressource nicht erlauben

Angenommen mehrere Vorgänge mit demselben Nachfolgerprozess werden an eine Ressource mit einer vom nächsten Prozess (über "PS" oder "PE") abhängigen Ressourcensperre zugewiesen. In diesem Fall kann der Vorgang die Ressourcensperre nicht einhalten, wenn die Ressource nicht die für die Zuweisung mehrerer Vorgänge benötigte Ressourcenanzahl hat.

Beispiel

Im folgenden Diagramm wurde "PE" für die [Ressourcensperrzeit] von Ressource "R10" hinterlegt. Indem die [Ressourcenanzahl] für "R10" im Kalender auf 2 gestellt ist, können ihr zwei Vorgänge parallel zugewiesen werden, selbst wenn eine Ressourcensperre aktiv ist. Bei der [Ressourcenanzahl] 1 müssten die Vorgänge also hintereinander zugewiesen werden, wegen der Ressourcensperre ist dies aber nicht möglich, da diese bis zum Ende des zweiten Vorgangs bestehen bleibt.

Reslock02.jpg

In diesem Fall die Ressourceneigenschaft [Ressourcensperre - selbe Ressource nicht erlauben] benutzt werden um festzulegen, ob mehrere, dem selben Prozess zugeordnete Vorgänge der selben Ressource zugewiesen werden können, für die eine Ressourcensperre mit Abhängigkeit vom nächsten Prozess festgelegt wurde.

Stellen Sie diese Eigenschaft auf "Ja", damit Vorgänge nicht der gleichen Ressource zugewiesen werden. Somit wird eine Kombination mehrerer Vorgänge unterbunden, welche die Ressourcensperre der zugeordneten Ressource nicht befolgen kann. Wenn mehrere Vorgänge mit den gleichen, vorherigen Vorgängen der gleichen Ressource zugewiesen werden können, muss diese Eigenschaft auf "Nein" gestellt werden.

Einschränkungen

  • Zur Nutzung der Option "Ressourcensperre" ist die entsprechende Lizenz erforderlich.
  • Bei einer Ressourcensperre zwischen Aufträgen bedarf es einer weiteren Einstellung, damit die Verknüpfung der Aufträgen beibehalten wird, da die Planung mit dem Verknüpfungsstatus direkt vor der Zuweisung erfolgt. Wird der Befehl "Aufträge zuweisen/verknüpfen" zur Zuweisung von Vorgängen genutzt, so können sich die Verknüpfungen nach der Zuweisung ändern. Stattdessen muss der Befehl "Fertigungsaufträge zuweisen" verwendet werden.
  • Bei einer vom nächsten Prozess unabhängigen Ressourcensperre können gleichzeitig auch sich verzweigende/zusammenführende Prozesse oder Vorgangsteilung genutzt werden.
  • Bei Hinterlegung einer vom nächsten Prozess abhängigen Ressourcensperre bei mehreren nachfolgenden Prozessen wird der nächste Prozess, der die längste Sperrzeit haben würde, gesperrt. Dabei verhält es sich gleich, egal wie viele Prozesse aus einem Aufteilungsprozess order statischen Teilen herrühren.
    Reslock01.jpg
  • Negative Werte sind nicht erlaubt, wenn eine "absolute Zeit" als Sperrzeit hinterlegt wurde.
  • Bei einer Ressourcensperre, die vom nächsten Prozess abhängt, erfolgt kein dynamisches Teilen für verbundene Prozesse.
  • Ist der nächste Prozess, der die Basis für die Zuweisung der Ressourcensperre ist, nicht zugewiesen, bleibt die Ressourcensperre unverändert zugewiesen und wird nicht angepasst. Erst bei der Neuzuweisung des nächsten Prozess wird die Ressourcensperre angepasst.
  • Ist der nächste Prozess, der die Basis für die Zuweisung der Ressourcensperre ist, bereits zugewiesen, und dessen Zuweisung schlägt fehl und erfordert eine zwangsweise Zuweisung, so wird die Ressourcensperre nicht angepasst.
  • Bei der Rückwärtsplanung werden linke Vorgänge nicht immer korrekt zugewiesen. Weiter Informationen finden Sie in Bekannte Verhalten - Logik 28.

Weitere Informationen


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