Aufträge Erstellen
In der Auftragserstellungphase generiert Asprova Vorgänge aus Zielaufträgen. Bestehende Vorgangsdatensätze bleiben erhalten. Ausschließlich Informationen wie "Produktionsmenge" werden bei Bedarf aktualisiert. Wenn der zum Vorgang gehörende Auftrag nicht mehr besteht, oder die Struktur der integrierten Stammdaten verändert wird, werden ungültige Vorgänge gelöscht.
Parallel zu Vorgangserstellung werden Input-Anweisungen und Output-Anweisungen generiert. Eine Input-Anweisung besteht aus Artikel und Menge, welche in den betroffenen Vorgang eingespeist werden. Eine Output-Anweisung besteht aus Artikel und Menge, die aus einem Vorgang herauskommen.
Vorgänge und Input-ANweisungen und Output-Anweisungen werden entsprechend der Informationen von Haupt-Input-Anweisung, Haupt-Output-Anweisung und Produktionsmenge generiert.
Bei Auftragserstellung verwendete Eigenschaften sind "Produktionsmengenformel" und "Inputmengenformel" für die Haupt-Input-Anweisung, und "Produktionsmengenformel" und "Outputmengenformel" für die Haupt-Output-Anweisung. In diesen vier Eigenschaften werden folgendende Formeln standardmäßig genutzt:
1. Produktionsmengenformel für die Haupt-Output-Anweisung:
- (Menge der Output-Anweisung / Ausbeute der Haupt-Output-Anweisung + Ausschussmenge der Haupt-Output-Anweisung) / Benötigte Menge der Haupt-Output-Anweisung
2. Inputmengenformel für die Haupt-Input-Anweisung:
- (Produktionsmenge * Benötigte Menge der Haupt-Input-Anweisung + Ausschussmenge der Haupt-Input-Anweisung) / Ausbeute der Haupt-Input-Anweisung
3. Produktionsmengenformel für die Haupt-Input-Anweisung:
- (Menge der Input-Anweisung * Ausbeute der Haupt-Input-Anweisung - Ausschussmenge der Haupt-Input-Anweisung) / Benötigte Menge der Haupt-Input-Anweisung
4. Outputmengenformel für die Haupt-Output-Anweisung:
- (Produktionsmenge * Benötigte Menge der Haupt-Output-Anweisung - Ausschussmenge der Haupt-Output-Anweisung) * Ausbeute der Haupt-Output-Anweisung
Ist keine Mengenfixierung hinterlegt, erfolgt Auftragserstellung aus Aufträgen und es kommen Formeln gemäß Positionen 1 und 2 zur Anwendung. Ist eine Mengenfixierung hinterlegt, werden Aufträge eventuell vom vorherigen zum nächsten Prozess erzeugt. In diesem Fall kommen Formeln gemäß Posititonen 3 und 4 zur Anwendung.
Durch Anpassen der Formeln können Vorgangsmengenberechnungsmethode, Input-Anweisungen und Output-Anweisungen während Auftragserstellung verändert werden. Sind Formeln leer oder inkorrekt, wird die Standardberechnungsmethode verwendet und die eingegebene Formel ignoriert.
Standardberechnungsmethode:
- Menge der Input-Anweisung = (Menge des Vorganges * Benötigte Menge der Input-Anweisung + Ausschussmenge der Input-Anweisung) * (1 / Ausbeute der Input-Anweisung)
- Menge der Output-Anweisung = (Menge des Vorganges * Benötigte Menge der Input-Anweisung - Ausschussmenge der Output-Anweisung) * Ausbeute der Output-Anweisung
Normalerweise werden Input- und Output-Anweisungen in den Integrierten Stammdaten hinterlegt. Es folgt ein einfaches Beispiel unter Verwendung der Integrierten Stammdaten und der Auftragstabelle. In diesem gibt es vier Aufträge zur Herstellung von zwei Endprodukten.
[Integrierte Stammdaten]
Artikel | Prozessnummer | Prozesscode | Anweisungstyp | Ressource/Artikel | Produktion |
---|---|---|---|---|---|
I11 | 10.0 | P12 | Input Anweisung | I13 | 1.0 |
I11 | 10.0 | P12 | Output Anweisung | I12 | |
I11 | 20.0 | P11 | Input Anweisung | I12 | 2.0 |
I11 | 20.0 | P11 | Output Anweisung | I11 | |
I21 | 10.0 | P23 | Input Anweisung | I23 | 4.0 |
I21 | 10.0 | P23 | Output Anweisung | I22 | |
I21 | 20.0 | P22 | Input Anweisung | I25 | 1.0 |
I21 | 20.0 | P22 | Output Anweisung | I24 | |
I21 | 30.0 | P21 | Input Anweisung | I22 | 2.0 |
I21 | 30.0 | P21 | Input Anweisung | I24 | 3.0 |
I21 | 30.0 | P21 | Output Anweisung | I21 |
[Auftragstabelle]
Code | Artikel | Auftragsmenge |
---|---|---|
L1 | I11 | 100.0 |
L2 | I11 | 200.0 |
L3 | I21 | 200.0 |
L4 | I21 | 300.0 |
Artikel I11 wird in Prozess P12 (Prozessnummer 10) und Prozess P11 (Prozessnummer 20) hergestellt. Für Auftrag L1 werden also zwei Vorgänge erstellt. Jeder Vorgang hat einen einzigartigen Vorgangscode. Der Vorgangscode besteht aus Auftragscode und Prozesscode, welche mit einem Doppelpunkt verbunden sind. Die beiden Vorgangscodes heißen L1:20 und L1:10.
Da zur Herstellung von Artikel I21 drei Prozesse (P21 / P22 / P23) nötig sind, werden für Auftrag L3 drei Vorgänge erstellt. Da P21 ein zusammenlaufender Prozess von zwei Input-Artikeln ist, wird er mit zwei Input-Anweisungen in den Integrierten Stammdaten repräsentiert.
Nach Bearbeitung von L2 und L4 auf diese Weise sind schlussendlich zehn Vorgänge erstellt.
Aufträge werden als Vorgänge ausgedrückt, weshalb Asprova gleichzeitig Artikelmengen erstellt. Zum Beispiel: Die benötigte Endproduktmenge für Auftrag L3 beträgt 200 Stück. Outputmenge des letzten Prozesses L3:P21 beträgt also 200 Stück. Output-Mengen für andere Prozesse werden durch sukzessive Multiplikation der benötigten Mengen bestimmt. Diese sind in den Integrierten Stammdaten nach Output-Menge des nächsten Prozesses aufgelistet. Daraus folgt, dass die Menge für L3:20 600 beträgt und die Menge für L3:10 400.
L1:20 | I11 | 100.0 | |
L1:10 | I12 | 200.0 | |
L2:20 | I11 | 200.0 | |
L2:10 | I12 | 400.0 | |
L3:30 | I21 | 200.0 | |
L3:20 | I24 | 600.0 | |
L3:10 | I22 | 400.0 | |
L4:30 | I21 | 300.0 | |
L4:20 | I24 | 900.0 | |
L4:10 | I22 | 600.0 |
Optionen zum Runden von Mengen während Auftragserstellung finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Aufträge für Zwischenprodukte
Normalerweise werden Artikel von Aufträgen als Endprodukt in den Integrierten Stammdaten (in der linken, äußeren Spalte) hinterlegt. Diese Daten werden bei Prozesserstellung verwendet (siehe oben). Es gibt auch Aufträge, dessen Artikel Zwischenprodukte sind.
Die folgenden drei Prozesse stellen Artikel A, ein Endprodukt, und Artikel A-20, ein Zwischenprodukt, her.
[Integrierte Stammdaten]
Artikel | Prozessnummer | Prozesscode | Anweisungstyp | Artikel/Ressource |
---|---|---|---|---|
A | 10.0 | P10 | Input Anweisung | M |
A | 10.0 | P10 | Output Anweisung | A-10 |
A | 20.0 | P20 | Input Anweisung | A-10 |
A | 20.0 | P20 | Output Anweisung | A-20 |
A | 30.0 | P30 | Input Anweisung | A-20 |
[Auftragstabelle]
Auftragscode | Artikel | Auftragsmenge |
---|---|---|
Order01 | A | 100.0 |
Order02 | A-20 | 100.0 |
Vorgangserstellung für die beiden Aufträge aus dem obigen beispiel sieht wie folgt aus:
Vorgangscode | Haupt-Outputartikel | Produktionsmenge |
---|---|---|
Order01:10 | A-10 | 100.0 |
Order01:20 | A-20 | 100.0 |
Order01:30 | A | 100.0 |
Order02:10 | A-10 | 100.0 |
Order02:20 | A-20 | 100.0 |
Andere Prozesse
Während Vorgangserstellungsphase werden ebenfalls ausgeführt:
- Mit Bezug auf Einstellungen in den Stammdaten werden bei Bedarf Zwischenprodukte erstellt. Bei automatisch generierten Zwischenprodukten werden Haupt-Input-Anweisungen und Haupt-Output-Anweisungen ebenfalls unter Verwendung der Artikel erstellt.
- Berechnet Codes der unteren Ebene.
- Verknüpft Aufträge mit Einkaufsaufträgen und Bestand.
- Erstellt und verknüpft Aufträge für jeden Code der unteren Ebene.
- Spiegelt die Ergebnisse in Vorgängen.
- Nach Eingabe von Daten im Prozesseigenschaftenfeld eines Auftragsdatensatzes werden sie in den Vorgängen, die im Auftrag diesem Prozess entsprechen, gespiegelt.
- Erstellt Verbindungen zu nächsten Aufträgen erneut.
Automatisches Generieren von Zwischenprodukten
Stammdaten von Artikeln, Input-Anweisungen und Output-Anweisungen, für die keine Input-Anweisungen oder Output-Anweisungen existieren, werden automatisch erstellt (wie bei der vorherigen Verarbeitung vor Auftragserstellung). Das Format des Artikelcodes von automatisch erstellten Artikeln kann in der Eigenschaft "Zwischenproduktcode" in den Projekteinstellungen modifiziert werden. Input- und Output-Anweisungen werden, ohne festgelegte Werte für Eigenschaften wie "Benötigte Menge" und "Ausschussmenge", hinzugefügt. In diesem Fall werden in der Eigenschaftsdefinition hinterlegte Werte verwendet.
Prozesswähler ändern und Aufträge erstellen
Werden Prozesswähler modifiziert verändern sich in Nutzung befindliche Stammdaten. Darum werden bestehende Vorgänge während Auftragserstellung gelöscht und Aufträge dann, auf Grundlage der modifizierten Daten, neu erstellt. Vorgänge mit identischem Prozesscodes in vorherigen und aktuellen Stammdaten werden verwendet, nicht gelöscht. Vorgänge, für die Ergebnisdaten hinterlegt sind, werden ebenfalls beibehalten.