Option Optimierungslogik

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Die Optimierungslogik ist eine Funktion zur Verbesserung von Planungsergebnissen. Sie ändert dafür die Reihenfolge bereits zugewiesener Vorgänge. Dabei können Sie im Planungsparameter verschiedene Zielkriterien wie Rüstzeitminimierung oder das Nebeneinanderstellen gleicher Artikel vorgeben. Die Neuzuweisung erfolgt durch den Befehl "Sequenzsteuerung".

Befehl "Sequenzsteuerung"

Befehl "Sequenzsteuerung" optimiert die Planung, in dem er die Reihenfolge der, einer Ressource zugewiesenen, Vorgänge, entsprechend der Planungsparametereinstellungen neu zuweist. Direkt vor der Neuzuweisung wird der aktuelle Plan analysiert, das Zuweisungsergebnis ändert sich also in Abhängigkeit vom aktuellen Plan. Vorgänge werden dabei nicht anderen Ressourcen zugewiesen.

Sie können eine Zeitspanne bestimmen, innerhalb der die Vorgangsreihenfolge neu geordnet werden soll. So können Sie zum Beispiel verhindern, dass ein Vorgang in einem späteren Monat zugewiesen wird, nur weil dort ein weiterer Vorgang mit dem gleichen Artikel ist.

Setzen Sie für die "Sequenzsteuerung" die folgenden Eigenschaften in der Registerkarte [Optimierung] der Planungsparametereinstellungen - oder direkt im Befehl "Sequenzsteuerung".

Planungsparametereinstellungen - Optimierung
Eigenschaft Wert
 —  Standardplanung Standardplanung
 —  Sequenzsteuerung Bewertungsregeln (1) Regel 1
[1] Regel 1
[Neue Daten]
 +  Ressourcenauslastungnivellierungsregel (0)
Ressourcenauslastungnivellierung Zielauslastung
Auslastungsnivellierung Berechnungswiederholungen
 +  Auslastungsnivellierung Ressourcen (0)
Auslastungsnivellierung Grenze
Auftragsstartpuffer 2d
Auftragsendpuffer 1d

Sequenzsteuerung Bewertungsregeln

Geben Sie hier einen Namen ein und es wird eine Bewertungsregel zur Sequenzsteuerung mit diesem Namen hinzugefügt. Klicken Sie auf den Pfeil auf der linken Seite, um das Fenster 'Bewertungsregel der Sequenzsteuerung bearbeiten' aufzurufen. Darin stehen die Eigenschaften der Bewertungsregel.

Geben Sie an, wie die Vorgangsreihenfolge (Sequenz) angeordnet werden soll. Für jede Ressource sind eigene Regeln hinterlegbar.

Bewertungsregel der Sequenzsteuerung bearbeiten
Eigenschaft Wert
 —  Regel1 Regel1
 +  Zielressourcen (1) Mischer1
 —  Sequenzsteuerung Bewertungsschlüssel (1) Schlüssel1
[1] Schlüssel1
[Neue Daten]

Zielressourcen

Geben Sie hier Ressourcen an, für die die Bewertungsregel zur Sequenzsteuerung gilt. Es sind mehrere Ressourcen und Ressourcengruppen hinterlegbar. Wird diese Eigenschaft leer gelassen, findet die Regel für Ressourcen ohne andere Bewertungsregeln zur Sequenzsteuerung Anwendung.

Bewertungsschlüssel der Sequenzsteuerung

Geben Sie hier einen Namen ein und es wird ein Bewertungsschlüssel zur Sequenzsteuerung mit diesem Namen hinzugefügt. Durch Klicken auf den kleinen schwarzen Pfeil links neben dem angegebenen Namen öffnet sich das Eigenschaftenfenster 'Bewertungsschlüssel der Sequenzsteuerung bearbeiten'.

Diese werden als Grundlage zur Neuordnung der Vorgänge verwendet. Je höher der Schlüssel auf der Liste steht, desto höher ist dessen Priorität. Der zweite Schlüssel wird nur verwendet, wenn mehrere Vorgänge das höchste Bewertungsergebnis erhalten - während sie nach dem ersten Schlüssel bewertet werden.

Bewertungsschlüssel der Sequenzsteuerung bearbeiten
Eigenschaft Wert
 —  Schlüssel 1 Schlüssel 1
Bewertungsformel ME.TentAssignOperation.OperationOutMainItem.ItemPriority
Bewertungsformelschlüssel Aufsteigend
Bewertungsformelschwelle 2d
Bewertungsformel

In dieser Formel wird angegeben, was bewertet werden soll. ME steht hier für ein Bewertungsobjekt der "Sequenzsteuerung". Sie könenn die folgenden Haupteigenschaften nutzen:

Name Interner Name Bedeutung
Während Bewertung - linker Vorgang TentAssignLeftOper Vorgang links vom Zielvorgang
Während Bewertung - rechter Vorgang TentAssignRightOper Vorgang rechts vom Zielvorgang
Während Bewertung - Zielvorgang TentAssignOperation Zielvorgang während Bewertung
Während Bewertung - Rüstzeit TentAssignSetupTime Rüstzeit des zu bewertenden Zielvorganges
Produktionszeit TentAssignProductionTime Produktionszeit
Abrüstzeit TentAssignTeardownTime Abrüstzeit
Während Bewertung - Rüstbeginn TentAssignSetupStart Rüstbeginn des zu bewertenden Zielvorganges
Produktionsbeginn TentAssignProductionStart Produktionsbeginn
Abrüstbeginn TentAssignTeardownStart Abrüstbeginn
Während Bewertung - Rüstende TentAssignSetupEnd Rüstende des zu bewertenden Zielvorganges
Produktionsende TentAssignProductionEnd Produktionsende
Abrüstende TentAssignTeardownEnd Abrüstende
Während Bewertung - Zielressource TentAssignResource Zielressource während Bewertung
Während Bewertung - Zielhauptnutzungsanweisung TentAssignUseBomInst Zielhauptnutzungsanweisung während Bewertung
Während Bewertung - Wartezeit TentAssignWaitingTime Zeitperiode der EST bis zur Startzeit des Zielvorganges
Während Bewertung - Leerlaufzeit TentAssignIdleTime Leerlaufzeit bis zum Beginn des Zielvorganges auf der Zielressource
Während Bewertung - Verspätungsmalus TentAssignLatenessPenalty Malus für Verspätung
Bewertungsformelschlüssel

In dieser Eigenschaft wird festgelegt, wie Ergebnisse der Bewertungsformel bewertet werden sollen.

Größer 
Größere Werte unter den Formelergebnissen haben Priorität.||
Kleiner 
Kleinere Werte unter den Formelergebnissen haben Priorität.
TRUE 
Wenn die Formelergebnisse TRUE sind, haben sie Priorität.
FALSE 
Wenn die Formelergebnisse FALSE sind, haben sie Priorität.
Aufsteigend 
Ordnet Formelergebnisse in aufsteigender Reihenfolge.
Absteigend 
Ordnet Formelergebnisse in absteigender Reihenfolge.
Aufsteigend/Absteigend 
Ordnet Formelergebnisse abwechselnd, in aufsteigender und in absteigender Reihenfolge.

Wird eine Bewertungsformel vom Typ String für den Bewertungsschlüssel der Sequenzsteuerung verwendet, können nur "absteigende Reihenfolge" und "aufsteigende Reihenfolge" als Bewertungsformelschlüssel verwendet werden. Weder "absteigende Reihenfolge" noch "aufsteigende Reihenfolge" sind für Auftragscode und Spec# gültig.

Für aufsteigende Reihenfolge, absteigende Reihenfolge und Aufsteigende/Absteigende Reihenfolge der Formelschlüssel wird die Reihenfolge so geändert, dass die Bewertung entweder allmählich steigt oder abfällt. Eine aufsteigende Reihenfolge kann folgendermaßen aussehen:
  1, 1, 2, 2, 3, 3
Eine absteigende Reihenfolge könnte folgendermaßen aussehen:
  3, 3, 2, 2, 1, 1
Für Aufsteigende/Absteigende Reihenfolge würde das Ergebnis folgendermaßen aussehen:
  1, 2, 3, 3, 2, 1

Bewertungsformelschwelle

Dies bildet die Grundlage zur Bestimmung der Grenze, über welche hinausgehend zwei Bewertungsergebnisse als unterschiedlich angesehen werden.

Beispiele

Beispiel 1: Aneinanderreihung von Vorgängen des selben Artikels

Nr. Eigenschaft Inhalte
1 Bewertungsformel ME.TentAssignOperation.OperationOutMainItem==ME.TentAssignLeftOper.OperationOutMainItem
Bewertungsschlüssel TRUE

Beispiel 2: Verarbeitung von Vorgängen, die auf Spec 5 basieren - Vorgänge mit demselben Spec 5 Wert werden, soweit wie möglich, nacheinander verarbeitet.

Nr. Eigenschaft Inhalte
1 Bewertungsformel GetApplicableSpec(5, ME.TentAssignOperation) != GetApplicableSpec(5, ME.TentAssignLeftOper)
Bewertungsschlüssel TRUE

Beispiel 3: Vorgänge nach aufsteigendem Num Spec 1 Wert anordnen.

Nr. Eigenschaft Inhalte
1 Bewertungsformel Abs( GetApplicableNumSpec(1, ME.TentAssignOperation) - GetApplicableNumSpec(1, ME.TentAssignLeftOper))
Bewertungsschlüssel Kleiner

Beispiel 4: Minimierung des Rüstvorganges durch Neuanordnung der Vorgangsreihenfolge, wenn der Unterschied zwischen Fälligkeitsdaten innerhalb von 2 Tagen liegt.

Nr. Eigenschaft Inhalte
1 Bewertungsformel ME.TentAssignOperation.Order.LET
Bewertungsschlüssel Kleiner
Bewertungsformelschwelle 2 Tage
2 Bewertungsformel ME. TentAssignSetupTime
Bewertungsschlüssel Kleiner

Auftragsstartpuffer

Bei einer potentiellen Belastung (zum Beispiel bei einer Umschaltung, die vor Vorgangszuweisung nicht bekannt ist) kann diese Eigenschaft verwendet werden, um eine Pufferzeit in der Planung zu berücksichtigen. Ist kein Wert hinterlegt, berechnet Asprova den Zeitpuffer automatisch. Asprova erkennt den Tag, an dem die Belastung am höchsten ist. Dies wird auf den Status von kurz vor der Verarbeitung angewendet und auf die Periode zwischen Zuweisungsstartzeit und Zuweisungsendzeit der Zielressource (sofern Zuweisungsstartzeit und Zuweisungsendzeit für den Planungsparameter hinterlegt sind). Die übrige Menge wird dann in Tagen berechnet.

Beispiele:
* Hat der Tag mit der größten Belastung ein Belastungsverhältnis von 300 %, beträgt die Anzahl überschüssiger Tage 3.
*Liegt das Belastungsverhältnis bei 120 %, beträgt die Anzahl überschüssiger Tage 2. Überschreitet kein Tag 100 %, beträgt die Anzahl überschüssiger Tage 1.
Innerhalb dieser Zeitspanne verändert die Zeitachse die Reihenfolge.

Kombinationen von Befehlen

Die Sequenzsteuerung wird in Kombination mit bestehenden Parametern und/oder mit "Ressourcenauslastung nivellieren" und "Auslastungsnivellierung" verwendet.

Beispiele

  1. Gibt es mehrere passende Ressourcen für einen Prozess, für den die Vorgangsreihenfolge angepasst werden soll, haben Vorgangsreihenfolge und Ressourcenauswahl Einfluss auf das Planungsergebnis.
    1. Ressourcenauslastung nivellieren
      Führt eine Nivellierung der Ressourcenauslastung durch.
    2. Auslastungsnivellierung
      Führt eine Auslastungsnivellierung durch und berechnet die späteste Startzeit jedes Vorgangs (wenn Aufträge rückwärts zugewiesen werden).
    3. Sequenzsteuerung
      Führt eine Sequenzsteuerung durch und ordnet Vorgänge optimierter Reihenfolge neu an.
  2. Existieren wenige passende Ressourcen für einen Prozess, dessen Vorgangsreihenfolge angepasst werden soll, dann haben Vorgangsreihenfolge und Ressourcenauswahl geringen Einfluß auf das Planungsergebnis.
    1. Auslastungsnivellierung
      Führt eine Auslastungsnivellierung durch und berechnet die späteste Startzeit jedes Vorgangs. Hierfür muss die Auslastung unter Ressourcen, denen Vorgänge zugewiesen sind, nivelliert werden.
    2. Sequenzsteuerung
      Führt eine Sequenzsteuerung durch und ordnet Vorgänge in optimierter Reihenfolge neu an.
  3. Vorgänge werden zur Verbesserung des Planungsergebnisses anhand der bestehenden Planungsparameter neu angeordnet.
    1. Bestehender Planungsparameter
      Erstellt eine Planung unter Verwendung des normalerweise eingesetzten Planungsparameters. (Da der Auslastungsnivellierungsprozess nicht enthalten ist, müssen ausreichende Zeiten in den Eigenschaften "Auftragsstartpuffer" und "Auftragsendpuffer" hinterlegt werden.)
    2. Sequenzsteuerung
    Basierend auf dem Ergebnis aus 1 werden Vorgänge in optimierter Reihnefolge neu angeordnet.

Planungsparametereinstellungen

Die Werte der folgenden Planungsparametereigenschaften werden in der Sequenzsteuerung ignoriert:

  • Bestandsbeschränkungen aktivieren
  • Zuweisungsmodus
  • Vorgänge vorübergehend fixieren
  • Einlastungsregel
  • Ressourcenbewertung
  • Ressourcenauswahl
  • Vor Zuweisungsbeginn
  • Nach Zuweisungsende
  • Vor EST
  • Nach Fälligkeitstermin
  • Anzahl Ressourcenkandidaten MAX
  • Hauptanweisungen automatisch erstellen
  • Zuweisung gescheitert (Zeitbeschränkung MAX)
  • Zuweisung gescheitert (Ressourcensperre)
  • Zuweisung gescheitert (Gruppenzuweisung)

Absolute Einlastungsregel

Die "Sequenzsteuerung" weißt Vorgänge in zeitlicher Reihenfolge vorwärts zu. Je nach Umrüsteinstellungen, kann es aber vorkommen, dass Vorgänge in einer anderen Reihenfolge zugewiesen werden.

Im nachfolgenden Beispiel ist der [Sequenzsteuerung Bewertungsschlüssel] von [Sequenzsteuerung Bewertungsregeln] auf "1", "2", "3", "4" gesetzt, die Vorgänge sind aber in der Reihenfolge "1", "4", "2", "3" zugewiesen.

Opt narabi dispatchingorder01.png

Sind "1", "2" und "3" wie folgt zugewiesen, so ist die Zuweisung von "4" zwischen "1" und "2" auf Grund der Umrüsteinstellungen nicht möglich.

Opt narabi dispatchingorder02.png

Soll in einem derartigen Fall "4" nach "3" zugewiesen werden, so ist mit [Absolute Einlastungsregel] "Ja" die folgende Zuweisung möglich.

Opt narabi dispatchingorder03.png

Hinweis
Die [Absolute Einlastungsregel] wird in der Optimierungslogik erst ab Version 14.1.1.70 unterstützt.

Anmerkungen

  1. Die Optimierungslogik ist eine optionale Funktion, für deren Nutzung eine separate Lizenz erforderlich ist.
  2. Da die "Sequenzsteuerung" grundsätzlich vorwärts plant, können rückwärts zugewiesenen Aufträgen verspätet sein. Versuchen Sie in solchen Fällen, die Pufferzeit zu erhöhen.
  3. Wenn Sie die Ereignisoption nutzen, so sollte diese immer nach "Sequenzsteuerung" ausgeführt werden. Wenn es absehbar ist, dass Ereignis das Planungsergebnis verändern, sollten Sie die Pufferzeit erhöhen.
  4. Die "Sequenzsteuerung" verarbeitet nur Vorgänge von Fertigungsaufträgen. Um Verkaufsaufträge und Einkaufsaufträge entsprechend den Ergebnissen der Sequenzoptimierung anzupassen muss ein Planungsparameter erstellt werden.
  5. Durch die "Sequenzsteuerung" werden keine Vorgänge geteilt. Bereits geteilte Vorgänge tauschen den Platz und bleiben geteilt, wobei Änderungen in den Teilungsspezifikationen nicht berücksichtigt werden.
  6. Wenn ein Vorgang mehrere Ressourcen verwendet und wenn sich die Sequenzeinstellungen auf mehrere Ressourcen beziehen, werden sie trotzdem nur auf eine Ressource angewendet. Wenn unter den Ressourcen Haupt- und Subressource existieren, werden sie auf die Hauptressource angewendet. Wenn es nur Subressourcen gibt, ist nicht klar, welche davon in Frage kommt.
  7. Die "Sequenzsteuerung" tauscht im Falle der folgenden Vorgangsarten nicht den Platz: Sie verbleiben bei Zuweisung an das Gantt-Diagramm gleich. (Die zugewiesenen Vorgänge beeinflussen jedoch das Bewertungsergebnis der Sequenzsteuerung.)
    • Zeitlich fixierte Vorgänge, dessen Zuweisungszeit festgelegt ist und Vorgänge, die durch die Ergebnisvorgänge zugewiesen werden, werden nicht verarbeitet.
    • Vorgänge, dessen Aufträge nicht zugewiesen werden.

Hilfe Nummer: 777500