Vorgangserstellung, Stücklistenauflösung und automatische Nachfüllung
Inhaltsverzeichnis
Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung
Als erstes erstellt der Befehl Vorgänge für Aufträge, deren Output-Artikel den [Lowlevel Code] (Dispositionsstufe) 0 haben. Der Auftragserstellungsvorgang hält bei jedem Lowlevel an; das bedeutet, an den eingekreisten Positionen im Prozessablaufdiagramm. (Siehe Artikel "Produktion mit Automatischem Nachfüllen")
Folgende Vorgänge werden erstellt:
Code | Haupt-Output-Artikel | Produktionsmenge | Kommentar |
---|---|---|---|
01:20 | A | 10 | 20 von "C" werden als Input benötigt. |
01:40 | B | 10 | 10 von "B1" werden als Input benötigt. |
Als nächstes wird der Nettobedarf für Artikel mit [Lowlevel Code] 1 berechnet: Bruttobedarf + Sicherheitsbestand + Theoretischer Bestand = Nettobedarf
Tabellarisch sieht dies wie folgt aus. (Außerdem erscheinen auch Auftragslosgrößen und die Anzahl der Nachfüllaufträge.)
Artikelcode | Bruttobedarf | Sicherheitsbestand | Theoretischer Bestand |
Nettobedarf | Auftragslosgröße MIN |
Auftragslosgröße MAX |
Auftragslosgröße EINHEIT |
Nachfüllaufträge |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
B1 | 10 | 5 | 7 | 8 | 10 | 10 | 5 | 1 |
Nun können auf dieser Grundlage Fertigungsaufträge und Vorgänge mit [Lowlevel Code] 1 erstellt werden. Zuerst werden zur Bedarfsdeckung notwendige Fertigungsaufträge erstellt.
Auftragscode | Auftragstyp | Artikel | Menge |
---|---|---|---|
M0000 | Fertigungsauftrag | B1 | 10 |
Nun werden Vorgänge für diesen automatisch erstellten Fertigungsauftrag erstellt.
Code | Haupt-Output-Artikel | Produktionsmenge | Kommentar |
---|---|---|---|
M0000:40 | B1 | 10 | 50 von "C" werden als Input benötigt. |
Als nächstes wird wieder der Nettobedarf berechnet.
Artikelcode | Bruttobedarf | Sicherheitsbestand | Theoretischer Bestand |
Nettobedarf | Auftragslosgröße MIN |
Auftragslosgröße MAX |
Auftragslosgröße EINHEIT |
Nachfüllaufträge |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
C | 70 | 5 | 8 | 67 | 10 | 50 | 10 | 2 |
Nun können auf dieser Grundlage Fertigungsaufträge und Vorgänge mit [Lowlevel Code] 2 erstellt werden. Zuerst werden die zur Bedarfsdeckung notwendigen Fertigungsaufträge erstellt. Aufgrund der Auftragslosgrößen von Artikel "C" müssen zwei Aufträge erstellt werden um den Bedarf zu decken.
Auftragscode | Auftragstyp | Artikel | Menge |
---|---|---|---|
M0001 | Fertigungsauftrag | C | 50 |
M0002 | Fertigungsauftrag | C | 20 |
Nun werden Vorgänge für die automatisch erstellten Fertigungsaufträge erstellt.
Code | Haupt-Output-Artikel | Produktionsmenge | Kommentar |
---|---|---|---|
M0001:10 | C | 50 | 50 von "D" werden als Input benötigt. |
M0002:10 | C | 20 | 20 von "D" werden als Input benötigt. |
Normalerweise wird an dieser Stelle der Bedarf für Artikel mit LLC=3 berechnet und Fertigungsaufträge erstellt. Da keine Artikel mit LLC=3 existieren, endet hier Berechnung.
Fertigungsaufträge und Vorgänge mit automatischer Nachfüllung können in diesem Beispiel wie folgt zusammengefasst werden:
Auftragscode | Auftragstyp | Artikel | Menge |
---|---|---|---|
M0000 | Fertigungsauftrag | B1 | 10 |
M0001 | Fertigungsauftrag | C | 50 |
M0002 | Fertigungsauftrag | C | 20 |
Code | Haupt-Output-Artikel | Produktionsmenge |
---|---|---|
01:20 | A | 10 |
01:40 | B | 10 |
M0000:40 | B1 | 10 |
M0001:10 | C | 50 |
M0002:10 | C | 20 |
Mengenberechnung von Nachfüllaufträgen
Im obigen Beispiel wird die Auftragslosgröße entsprechend des Standardwertes unter [Auftragslosgröße Berechnungsart] berechnet. Je nach Berechnungsart des Artikels wird die [Menge] von automatisch erstellten Nachfüllaufträgen unterschiedlich berechnet.
Die Produktionslosgröße von Nachfüllaufträgen wird während "Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung" einmal je [Lowlevel Code] durchgeführt.
Normal
Fertigungsaufträge werden für den Nettobedarf unter Verwendung von Produktionslosgröße MIN, MAX und EINHEIT erstellt. Zunächst werden so viele Aufträge mit [Produktionslosgröße MAX] erstellt wie möglich; [Menge] des zuletzt erstellten Auftrages wird dann noch anhand von Produktionslosgröße MIN und EINHEIT angepasst.
Im obigen Beispiel beträgt der Nettobedarf für Artikel "C" 67 Einheiten. Da sowohl Produktionslosgröße MIN als auch EINHEIT 10 sind, ergibt sich für Nachfüllaufträge eine [Menge] von 50 und 20.
Gleichmäßig
Die Berechnung in diesem Modus erfolgt folgendermaßen:
- Nettobedarf geteilt durch [Produktionslosgröße MAX]. Gibt es einen Rest, wird die Anzahl der benötigten Aufträge A) das Teilungsergebnis plus eins. Gibt es keinen Rest, ist die Berechnung bereits beendet und weitere Schritte entfallen.
- Nettobedarf wird durch A) geteilt. Diese Menge wird dann anhand von Produktionslosgröße MIN und Produktionslosgröße EINHEIT angepasst, um Basismenge B) zu erhalten.
- Basismenge B) wird durch die Anzahl benötigter Aufträge A) minus 1 geteilt. Das Ergebnis dieser Berechnung wird vom Nettobedarf abgezogen. Das Ergebnis dieser Subtraktion wird anhand von Produktionslosgröße MIN und Produktionslosgröße EINHEIT angepasst, um C) zu erhalten.
Folglich werden A) Aufträge mit [Menge] B) erstellt - sowie einer mit [Menge] C).
- Beispiel
Die Berechnung wird für Artikel "C" ausgeführt.
- Nettobedarf wird durch [Produktionslosgröße MAX] geteilt, das Ergebnis ist 1 mit Rest, also
67/50 = 1 plus Rest
. Die Anzahl der benötigten Aufträge A) ist also 2. - Nun wird der Nettobedarf durch A) geteilt, also
67/2 = 33 (plus Rest)
. Da sowohl [Produktionslosgröße MIN] als auch [Produktionslosgröße EINHEIT] 10 betragen, wird die Menge auf 40 angepasst. Dies ist die Basismenge B). - Als nächstes wird B) durch (A)-1) geteilt und dann vom Nettobedarf abgezogen - also
67-40/(2-1) = 27
. Nach Anpassung anhand von [Produktionslosgröße MIN] und [Produktionslosgröße EINHEIT] erhalten wir für C) 30.
Ein Fertigungsauftrag mit Menge 40 wird erstellt und einer mit Menge 30.
Wäre die [Produktionslosgröße EINHEIT] im Beispiel 5, würden zwei Aufträge mit einer [Menge] von jeweils 35 erstellt.
- Hinweis
Falls Produktionslosgröße MIN, MAX und EINHEIT inkonsistent sind (zum Beispiel: MAX < MIN) kann es vorkommen, dass Nachfüllaufträge für betroffene Artikel nicht erstellt oder zugewiesen werden können.
Bezugsmodus
Standardmäßig werden Nachfüllaufträge nur als Fertigungsaufträge erstellt. Automatisches Nachfüllen kann aber auch Aufträge mit anderem [Auftragstyp] erstellen. Für [Bezugsmodus] von Artikeln kann folgendes eingestellt werden:
- Nicht erlaubt
- Es werden keine Nachfüllaufträge erstellt
- Produzieren
- Es werden Fertigungsaufträge erstellt und es kann nur mit Fertigungsaufträgen verknüpft werden
- Produzieren bevorzugen
- Es werden Fertigungsaufträge erstellt
- Einkaufen
- Es werden Einkaufsaufträge erstellt und es kann nur mit Einkaufsaufträgen verknüpft werden
- Einkaufen bevorzugen
- Es werden Fertigungsaufträge erstellt
Die [Menge] von Nachfüllaufträgen mit [Auftragstyp] "Einkaufsauftrag" wird auf Grundlage von Einkaufslosgröße MIN, Einkaufslosgröße MAX und Einkaufslosgröße EINHEIT berechnet.