Resssourcenbewertung
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
In der Bewertungsphase berechnet Asprova ein Bewertungsergebnis für jede Kombination passender Ressourcen. Hierfür wird die aktuelle vorläufige Zuweisung an Hand der Ressourcenbewertungsobjekte des Planungsparameters bewertet. Die Ressourcenkombination mit dem höchsten Bewertungsergebnis wird in der tatsächlichen Zuweisung verwendet.
Um die Bewertungsergebnisse im Nachrichtenfenster anzuzeigen, muss die Projekteigenschaft [Nachrichtendetail] im Reiter [Einstellungen] auf "Detailliert" gesetzt werden.
- Hinweis
Da beim [Nachrichtendetail] "Detailliert" sehr viele Nachrichten erstellt werden, nimmt der Speicherverbrauch von Asprova deutlich zu, und die Planungsgeschwindigkeit ab. Daher sollte diese Einstellung nur temporär genutzt werden, solange die Bewertungsergebnisse betrachtet werden.
Berechnung
Bewertungsergebnisse werden mit dieser Formel berechnet: f(x) = ∑j(∑i(fi(x)*Wi))/j
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i - Bewerungseigenschaften die in den Ressourcenbewertungsobjekten zur Auswahl stehen, um die vorlöufige Zuweisung nach unterschiedlichen Kritierien zu bewerten. Dies können vorgegebene Eigenschaften sein wie [Gewichtung - Auslastung nivellieren], [Gewichtung - Verspätungsminimierung], [Gewichtung - Fremdleistungsminimierung] etc. oder zusätzliche Bewertungsformeln.
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x - Aktueller Zuweisungsstatus
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fi(x) - Internes Bewertungsergebnis der Bewertungseigenschaft
ifür die aktuelle, vorläufige Zuweisung. Bewertungsergebnisse vorgegebener Gewichtungen liegen grundsätzlich zwischen 0 und 1. -
Wi - Gewicht der Bewertungseigenschaft
i, das im jeweiligen Ressourcenbewertungsobjekt gesetzt ist. -
j - Anzahl an Nutzungsanweisungen des zu bewertenden Vorgangs.
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f(x) - Bewertungsergebnis, Durchschnitt der mit ihren jeweiligen Gewichtungen multiplizierten, internen Bewertungsergebnisse aller Nutzungsanweisungen des Vorgangs.
Wird das Gewicht einer Bewertungseigenschaft erhöht, nimmt der Effekt, den sein interner Bewertungswert auf das Bewertungsergebnis f(x) hat, zu. Wird das Gericht verringert, verringert sich entsprechend auch der Effekt auf das Bewertungsergebnis. Wichtige Kriterien sollten also hohe Gewichte zugewiesen werden, weniger bedeutenden kleinere.
Kriterien, die das Gegenteil vom Gewünschtem darstellen, können negative Gewichte gegeben werden. Um Arbeit möglichst auf externe Ressourcen auszulagern, kann für [Gewichtung - Fremdleistungsminimierung] ein negativer Wert gesetzt werden.
Wenn Sie für mehrere unterschiedlichen Bewertungseigenschaften hohe Gewichte setzen, so können sich diese wieder ausgleichen, so dass in der Planung nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Normalerweise sollten nur ein oder zwei Bewertungseigenschaften hohe Werte zugewiesen werden, während allen anderen Eigenschaften 0 oder sehr kleinen Werten zugewiesen werden.
Da bei der Ressourcenbewertung viele Kriterien Einfluss haben, gibt es keine definitive Anleitung, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.Ebenso gibt es keine Garantie dafür, dass das Ergebnis in allen Situationen den Beschreibungen der erbrachten Einstellungen entspricht. Dies ist keine direkte Optimierung, sondern lenkt den Planung nur in eine bestimmte Richtung. Wenn Sie beim Experimentieren mit den Einstellungen die folgende Regel berücksichtigen, sollten Sie weiterkommen:
Geben Sie Kriterien mit hoher Relevanz sehr hohe Werte (zum Beispiel 10.000) und setzen Sie das Gewicht der anderen Bewertungseigenschaften auf 0 oder einen sehr kleinen Wert (zum Beispiel 0,1).
Ressourcenbewertungsobjekte und Zielressourcen
Sie können [Zielressourcen] der Ressourcenbewertungsobjekte verwenden um zu bestimmen, welches Ressourcenbewertungsobjekt auf welche Ressourcen angewendet werden soll. Es können Ressourcen oder auch Ressourcengruppen eingegeben werden. Die Auswahl des anzuwendenden Ressourcenbewertungsobjekt erfolgt nach folgenden Regeln:
- Für Ressourcen die in [Zielressourcen] definiert sind gilt das jeweilige Ressourcenbewertungsobjekt.
- Für Ressourcen, die nicht in [Zielressource] definiert sind, werden Ressourcenbewertungsobjekte verwendet, für die keine [Zielressourcen] definiert sind.
Ist eine Ressource in mehreren Ressourcenbewertungsobjekten als [Zielressource] definiert, so wird nur einies von diesen auf sie angewendet. Gleiches gilt für Ressourcen, die in keinem Ressourcenbewertungsobjekt als [Zielressource] definiert sind, wenn es mehrere Ressourcenbewertungsobjekte ohne [Zielressource] gibt. Welches Ressourcenbewertungsobjekt in diesen Fällen genutzt wird, ist nicht definiert.
- Beispiel
| Ressourcenbewertungsobjekte | Zielressourcen |
|---|---|
| Ressourcenbewertung 1 | Ressource 1;Ressource 2 |
| Ressourcenbewertung 2 | Ressource 1 |
| Ressourcenbewertung 3 | |
| Ressourcenbewertung 4 |
Auf "Ressource 1" wird "Ressourcenbewertung 1" oder "Ressourcenbewertung 2" angewendet, auf "Ressource 2" "Ressourcenbewertung 2". Auf andere Ressourcen wird "Ressourcenbewertung 3" oder "Ressourcenbewertung 4" angewendet.
Für eine eindeutige Anwendung der Ressourcenbewertungsobjekt, sollte [Zielressourcen] so definiert werden, dass jede Ressource eindeutigem einem Ressourcenbewertungsobjekt zugewiesen werden kann.
Zusätzliche Bewertungsformel
Als Basis zur Bewertung möglicher Ressourcen für Vorgänge bietet Asprova die Eigenschaft "Zusätzliche Bewertungsformel" an, welche zusätzlich zu standardmäßigen Bewertungsformeln wie "Gewichtung - Auslastung nivellieren" angeboten werden. "Zusätzliche Bewertungsformel" ist eine Eigenschaft vom Typ "Formel", in der Sie frei beschreiben können, welche Bewertung vorgenommen werden soll. "Zusätzliche Bewertungsformel" addiert seine eigenen Ergebnisse zu den Berechnungsergebnissen der Standardbewertungsformeln. Bitte beachten Sie, dass Ergebnisse der Eigenschaft "Zusätzliche Bewertungsformel" ignoriert werden, wenn sie nicht vom Typ "Float"oder "Integer" sind.
Sie können mehrere Formeln über die Eigenschaft "Zusätzliche Bewertungsformel" hinterlegen. Wie oben gezeigt, wird jede "Zusätzliche Bewertungsformel" individuell eingestellt.
Beachten Sie beim Schreiben einer zusätzlichen Bewertungsformel, dass Vorgänge bei Abruf davon noch nicht zugewiesen sind. Der Status diverser Vorgangseigenschaften bleibt derselbe wie bei den letzten Vorgangszuweisung (die Vorgänge sind sozusagen "in nicht zugewiesenem Status"). Um die Ergebnisse der vorläufigen Zuweisung zu nutzen, müssen Sie Eigenschaften des ME verwenden, die mit "TentAssign" beginnen.
- Beispiele
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ME.TentAssignCurrOper.OperationProductionTime-> Produktionszeit als Ergebnis der letzten Zuweisung -
ME.TentAssignProdTime-> Produktionszeit als Ergebnis der aktuellen vorläufigen Zuweisung
Anwendungsbeispiele
- Ressource wird bevorzugt, wenn Kunde dieses Vorganges der des linken Vorgangs ist ->
IF(ME.TentAssignLeftOper.Order.Customer==ME.TentAssignCurrOper.Order.Customer,1,0)
- [Num Spezifikation 1 MIN] der Ressource soll [Num Spezifikation 1] des Vorgangs so nah wie möglich sein ->
1/Abs(ME.TentAssignCurrRes.NumSpec1Min-GetApplicableNumSpec(1,ME.TentAssignCurrOper))
