Prozessgültigkeitsbedingung

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Übersicht

Für jeden Prozess kann eine [Prozessgültigkeitsbedingung] gesetzt werden, so dieser, in Abhängigkeit unterschiedlicher Bedingungen, dynamisch geplant oder ausgelassen werden kann.

Die [Prozessgültigkeitsbedingung] wird in den Integrierten Stammdaten im Stil "Detail" angezeigt.

Gibt die [Prozessgültigkeitsbedingung] FALSE zurück, so werden alle Anweisungen des Prozesses ignoriert. Der gesamte Prozess wird während "Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung" übergangen und die Berechnung springt zum vorherigen Prozess.

Hinweis
Für die automatische Erstellung für Input- und Output-Anweisungen bei Zwischenprodukten wird die [Prozessgültigkeitsbedingung] ignoriert, so dass diese unabhängig von der [Prozessgültigkeitsbedingung] erstellt werden.
Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Artikel A 10 P10 Nutzungsanweisung M
20 P20 Input-Anweisung In0
Nutzungsanweisung M
30 P30 Input-Anweisung In0
Nutzungsanweisung M
40 P40 Input-Anweisung In0
Nutzungsanweisung M
Artikel B 10 P10 Nutzungsanweisung M
20 P20 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0
Nutzungsanweisung M
Output-Anweisung Out1
30 P30 Input-Anweisung In0
Nutzungsanweisung M

Beispiele

Linearer Prozess

"Artikel A" verfügt über einen linearen Prozessverlauf mit vier Prozessen. Die [Prozessgültigkeitsbedingung] gibt vor, dass bei [Spezifikation 1] "X" Prozess 20 ungültig und Prozess 30 gültig ist. Außerdem gilt, dass bei [Spezifikation 1] "Y" Prozess 20 gültig und Prozess 30 ungültig ist.
Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/
Artikel
Vorgänger-
prozess-
nummer
Produktion Zeit-
beschränkungs-
art
Zeit-
beschränkung
MIN
Artikel A 10 P10 Nutzungsanweisung M Ressource1 4mp
20 P20 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0 Artikel A-10 1 ES
Nutzungsanweisung M Ressource2 4mp
30 P30 ME.Spec1=='X' Input-Anweisung In0 Artikel A-20 1 ES
Nutzungsanweisung M Ressource3 4mp
40 P40 Input-Anweisung In0 Artikel A-30 1 ES
Nutzungsanweisung M Ressource4 4mp
Ist [Spezifikation 1] "X", dann ist Prozess 20 ungültig und der folgende Prozess 30 bekommt Prozess 10 als Input.

Proc-cond03.jpg

Ist [Spezifikation 1] "Y", dann ist Prozess 30 ungültig und der folgende Prozess 40 bekommt Prozess 20 als Input.

Proc-cond02.jpg

Prozesszusammenfluss

"Artikel B wird durch einen zusammenlaufenden Prozess, dem Output zweier vorheriger Prozesse, hergestellt. Die [Prozessgültigkeitsbedingung] gibt vor, dass bei [Spezifikation 1] "X" Prozess 20 ungültig und Prozess 40 gültig ist. Außerdem gilt, dass bei [Spezifikation 1] "Y" Prozess 20 gültig und Prozess 40 ungültig ist. In Abhängigkeit von der [Spezifikation 1] können also die Inputs des letzten Prozesses deaktiviert werden.
Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/
Artikel
Vorgänger-
prozess-
nummer
Produktion Zeit-
beschränkungs-
art
Zeit-
beschränkung
MIN
Artikel B 10 P10 Nutzungsanweisung M Ressource1 4mp
20 P20 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0 Artikel B-10 1 ES
Nutzungsanweisung M Ressource2 4mp
Output-Anweisung Out1 Artikel B-20 1
30 P30 Nutzungsanweisung M Ressource1 4mp
40 P40 ME.Spec1=='X' Input-Anweisung In0 Artikel B-30 1 ES
Nutzungsanweisung M Ressource2 4mp
Output-Anweisung Out1 Artikel B-40 1
50 P50 Input-Anweisung In1 Artikel B-20 20 1 ES 12H
Input-Anweisung In2 Artikel B-40 40 1 ES 1H
Nutzungsanweisung M Ressource3 4mp
Ist [Spezifikation 1] "Y", dann ist Prozess 40 ungültig. Zwar kommt einer der Inputs für Prozess 50 aus Prozess 40, da dieser deaktiviert ist, entfällt auch der Input. Da "Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung" für Prozess 40 nicht ausgeführt wird verbleiben nur drei Prozesse. Proc-cond05.jpg
Da "Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung" ausgeführt wird, als ob der deaktivierte Prozess nicht existiert, wird aus dem zusammenlaufenden Prozess ein linearer. Soll der Zusammenfluss beibehalten, und der Prozess 50 direkt mit Prozess 30 verknüpft werden, so muss Prozess 50 eine weitere Haupt-Input-Anweisung hinzugefügt werden. Über die [Gültigkeitsbedingung] wird bestimmt welche Haupt-Input-Anweisungen genutzt werden.

Mit den nebenstehenden Einstellungen wird der Zusammenfluss beibehalten, auch wenn einer der zusammenfließenden Prozesse (20 oder 40) deaktiviert ist.

Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/
Artikel
Vorgänger-
prozess-
nummer
Gültigkeits-
bedingung
Artikel B 10 P10 Nutzungsanweisung M Ressource1
20 P20 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0 Artikel B-10
Nutzungsanweisung M Ressource2
Output-Anweisung Out1 Artikel B-20
30 P30 Nutzungsanweisung M Ressource1
40 P40 ME.Spec1=='X' Input-Anweisung In0 Artikel B-30
Nutzungsanweisung M Ressource2
Output-Anweisung Out1 Artikel B-40
50 P50 Input-Anweisung In1 Artikel B-20 20 ME.Spec1=='Y'
Input-Anweisung In2 Artikel B-40 40 ME.Spec1=='X'
Input-Anweisung In1 Artikel B-10 10 ME.Spec1!='Y'
Input-Anweisung In2 Artikel B-30 30 ME.Spec1!='X'
Nutzungsanweisung M Ressource3
Ist [Spezifikation 1] "Y", dann ist Prozess 40 wie vorher ungültig. Da aber die deaktivierte Haupt-Input-Anweisung in Prozess 50, die Input aus Prozess 40 hatte, durch eine mit Input aus Prozess 30 ersetzt wird, wird der Zusammenfluss beibehalten. Entsprechend hat einer der beiden zusammenfließenden Äste nur einen Prozess. Proc-cond22.jpg

Prozessteilung

Der Produktionsprozess von "Artikel C" teilt sich auf. Die [Prozessgültigkeitsbedingung] gibt vor, dass bei [Spezifikation 1] "X" Prozess 20 gültig und Prozess 40 ungültig ist. Außerdem gilt, dass bei [Spezifikation 1] "Y" Prozess 20 ungültig und Prozess 40 gültig ist. Darüber hinaus ist die [Gültigkeitsbedingung] bei den Haupt-Input-Anweisungen so gesetzt, dass es bei den unterschiedlichen Möglichkeiten immer einen vollständigen Prozessfluss gibt.
Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/Artikel Vorgänger-
prozess-
nummer
Gültigkeits-
bedingung
Artikel C 10 P10 Nutzungsanweisung M Ressource1
Output-Anweisung Out1 Artikel C-10
Output-Anweisung Out2 Artikel C-10-Sub
20 P20 ME.Spec1=='X' Input-Anweisung In0 Artikel C-10-Sub 10
Nutzungsanweisung M Ressource2
30 P30 Input-Anweisung In0 Artikel C-20 20 ME.Spec1=='X'
Input-Anweisung In0 Artikel C-10-Sub 10 ME.Spec1=='Y'
Nutzungsanweisung M Ressource3
Output-Anweisung Out Artikel C-30 -1
40 P40 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0 Artikel C-10 10
Nutzungsanweisung M Ressource2
50 P50 Input-Anweisung In0 Artikel C-40 40 ME.Spec1=='Y'
Input-Anweisung In0 Artikel C-10 10 ME.Spec1=='X'
Nutzungsanweisung M Ressource3
Ist [Spezifikation 1] "X", dann ist Prozess 40 ungültig. Zwar ist dieser ein Input für Prozess 50, aufgrund der [Gültigkeitsbedingung]en der Haupt-Input-Anweisungen verbleibt in Prozess 50 trotzdem ein Input (aus Prozess 10). Einer der beiden Äste besteht daher nur noch aus einem einzigen Prozess. Proc-cond33.jpg
Ohne die zusätzlichen Haupt-Input-Anweisungen und deren [Gültigkeitsbedingung]en wird nur die [Prozessgültigkeitsbedingung] berücksichtigt. Ist [Spezifikation 1] "X", dann ist Prozess 40 wieder ungültig. Allerdings wird nun angenommen, dass Prozess 50 direkt auf Prozess 30 folgt. Da aber der Output von Prozess 30 als Endprodukt festgelegt ist, kann er nicht als Input in Prozess 50 genutzt werden und die "Vorgangserstellung und Stücklistenauflösung" schlägt fehl (erkennbar in der Auftragstabelle am durchgekreuzten [Auftragscode]).
Auftragstabelle
Auftrags-
code
Auftragstyp Artikel Fälligkeitstermin Menge Priorität Spezifikation
1
01 Fertigungsauftrag Artikel C 02/07/2018 0:00:00 50 99 X
Integrierte Stammdaten
Artikel Prozess-
nummer
Prozess-
code
Prozessgültig-
keitsbedingung
Anweisungstyp Anweisungs-
code
Ressource/
Artikel
Vorgänger-
prozess-
nummer
Gültigkeits-
bedingung
Artikel C 10 P10 Nutzungsanweisung M Ressource1
Output-Anweisung Out1 Artikel C-10
Output-Anweisung Out2 Artikel C-10-Sub
20 P20 ME.Spec1=='X' Input-Anweisung In0 Artikel C-10-Sub 10
Nutzungsanweisung M Ressource2
30 P30 Input-Anweisung In0 Artikel C-20
Nutzungsanweisung M Ressource3
Output-Anweisung Out Artikel C-30 -1
40 P40 ME.Spec1=='Y' Input-Anweisung In0 Artikel C-10 10
Nutzungsanweisung M Ressource2
50 P50 Input-Anweisung In0 Artikel C-40
Nutzungsanweisung M Ressource3

Hinweis

Verwenden Sie die [Prozessgültigkeitsbedingung] mit Vorsicht, denn der Prozessfluss kann durch sie ungültig werden. Dies gilt in erster Linie für zusammenfließende und sich aufteilende Prozessflüsse, muss aber auch bei linearen Prozessflüssen beachtet werden.


Hilfe Nummer: 750300