Zeitbeschränkung MAX
Die Eigenschaft "Zeitbeschränkung MAX" enthält das spezifische Zeitverhältnis zwischen aktuellem und vorherigen Prozess und ist mit der Eigenschaft "Zeitbeschränkungsart" verwandt. Die "Zeitbeschränkung MAX" wird als "nicht länger als" definiert.
Inhaltsverzeichnis
Format
Die Zeitbeschränkungsart wird unter Berücksichtigung der folgenden Regeln eingegeben:
| <Gesamte Transportzeit> | := <Transportzeit> | |
| <Transportzeit> ';' ... | ||
| <Transportzeit> | := <Relative Definition> | |
| <Relative Definition> '/' <Ressourcentyp> | ||
| <Relative Definition> '@' (Ressourcencode) | ||
| '#' <Produktionsmenge> | ||
| <Relative Zeitangabe> | <Verschiebung>… | |
| <Einheitszeit> | <Einheitsmenge> | |
| <Verschiebung> | := "+" <Einheitsmenge> <Einheitsmenge> := "+" <Einheitsmenge> := "-" <Einheitsmenge> <Einheitsmenge> := "-" <Einheitsmenge> | |
| <Einheitsmenge> | := Integralwert | |
| <Einheit> | "M" |"H" | "D" | "W" | |
| <Ressourcentyp> | 'S0' | ... | 'S9' | 'I0' | ... | 'I9' | |
| 'm' | 's0' | ... | 's9' | 'i0' | ... | 'i9' | ||
| <Produktionsmenge> | := Echter Wert |
Hinweis: <...> ist ein nicht-terminales Symbol und (...) ist ein terminales Symbol.
Einstellungsbeispiele finden Sie unter dem Hilfethema Zeitbeschränkung MIN.
Wenn <Relative Definition> ohne weitere Beschreibung hinter <Relative Definition> angegeben wird, bedeutet das, dass die Zeit nicht anhand einer bestimmten Ressourcenarbeitszeit gemessen wird. Ressourcentypen in Grossbuchstaben repräsentieren die "im derzeitigen Prozess zugewiesene Ressource". Ressourcentypen in Kleinbuchstaben repräsentieren die "im vorherigen Prozess zugewiesene Ressource".
Wenn die Zeitangabe beginnend mit "H", wie beispielsweise "H1D", angegeben wird, hat es keine Bedeutung eine Ressource zu hinterlegen.
Zu <Einheit>: "S" steht für Sekunden, "M" steht für Minuten, "H" steht für Stunden, "D" steht für Tage und "W" steht für Wochen. Wenn keine Angabe zu Einheiten gemacht wird, bedeutet dies, es handelt sich um Minuten. "1D" entspricht "24H" und "1W" entspricht "7D".
Wenn "#N" (N = Produktionsmenge des vorherigen Prozesses) als Transportzeit angegeben wurde, wird nicht auf den Kapazitätswert der Stammdaten zugegriffen. Stattdessen wird der Wert auf Grundlage der tatsächlich zugewiesenen Zeit berechnet.
Erläuterungen zu Zeitbeschränkung MAX
Um die Zeitbeschränkung MAX zu verwenden, muss die Eigenschaft "Zeitbeschränkung MAX aktivieren" in den Projekteinstellungen unter der Registerkarte "Einstellungen" aktiviert werden und in den Integrierten Stammdaten Werte dafür eingetragen sein.
Durch die Eigenschaft "Zeitbeschränkung MAX" verbundene Prozesse werden während der Planung sofort zugewiesen. Dabei werden mögliche Ressourcenkombinationen, unter Berücksichtigung des durch die "Zeitbeschränkung MAX" verbundenen Prozesses, geprüft. Dadurch kann die Zahl möglicher Ressourcenkombinationen sehr hoch ausfallen.
Beispielhafte Integrierte Stammdaten: Bei inaktiver "Zeitbeschränkung MAX" sind drei Ressourcenkombinationen für Prozess Pr1, und vier für Prozess Pr2, möglich; insgesamt also sieben. Wenn die Prozesse nun per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden werden, also für Prozess 2 eingestellt wird, dann werden beide Prozesse während der Planung sofort zugewiesen. In diesem Fall gibt es 3 x 4 = 12 mögliche Ressourcenkombinationen.
[Integrierte Stammdaten]
| Artikel | Prozessnummer | Prozesscode | Anweisungstyp | Anweisungscode |
|---|---|---|---|---|
| A | 10.0 | Pr1 | Nutzungsanweisung | |
| A | 20.0 | Pr2 | Nutzungsanweisung |
Umso mehr Ressourcenkombinationen möglich sind, um so länger dauert die Planung. Die Planung kann aufgrund der "Zeitbeschränkung MAX" sehr langsam werden. Durch Angabe einer kleineren Zahl in der Eigenschaft "Max Anzahl passender Ressource" kann sie wieder beschleunigt werden. Mehr Informationen zu möglichen Ressourcenkombinationen finden Sie hier.
Da per "Zeitbeschränkung MAX" verbundene Vorgänge sofort zugewiesen werden, ist die Einlastungsreihenfolge für alle Vorgänge gleich. Aus diesem Grund kann die Vorgangszuweisungsreihenfolge von der im Planungsparameter angegebenen Einlastungsregel abweichen.
Ist der Status eines partiell abgeschlossenen Vorganges, das durch "Zeitbeschränkung MAX" verbunden ist, "Abgeschlossen", "Begonnen", "Eingefroren", "Freigegeben", oder teilweise fixiert, können folgende Eigenschaften zur Vorgangszuweisung genutzt werden, die durch "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind und die keine spezifischen Ergebnisse haben:
- Befehl ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen
- Befehl zeitbeschränkte Vorgänge zuweisen
Im folgenden Beispiel werden die Befehle "Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen" und "Zeitbeschränkte Vorgänge zuweisen" verwendet, um werden Vorgänge, die per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind und für die Ergebnisse hinterlegt wurden, in der ersten oder zweiten Phase zuzuweisen. Vorgänge, die per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind und für die keine Ergebnisse hinterlegt wurden, werden in der dritten Phase, gleichzeitig mit Vorgängen, die nicht per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind, zugewiesen.
- Privilegierte Vorgänge zuweisen
- Zeitlich festgesetzte Vorgänge zuweisen
- Aufträge zuweisen/verknüpfen
Werden die Befehle "Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen" und "Zeitbeschränkte Vorgänge zuweisen" wie folgt eingefügt, weist Asprova Vorgänge, die per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind und für die keine Ergebnisse festgelegt wurden, in der dritten oder vierten Phase zu; noch vor Vorgängen, die nicht per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind.
- Privilegierte Vorgänge zuweisen
- Zeitlich festgesetzte Vorgänge zuweisen
- Ergebnisbeschränkte Vorgänge zuweisen
- Von zeitlichen Festsetzungen beschränkte Vorgänge zuweisen
- Aufträge zuweisen/verknüpfen
Vorgehensweise für den Fall, dass "Zeitbeschränkung MAX" nicht eingehalten werden kann
Bestimmen Sie, wie Asprova sich im Falle von Vorgängen verhalten soll, die nicht entsprechend der "Zeitbeschränkung MAX" zugewiesen wurden. Nutzen Sie dafür die Eigenschaft "Zuweisung gescheitert ("Zeitbeschränkung MAX")" im Planungsparameter im Reiter "Einstellungen". Darin stehen die folgenden Optionen zur Verfügung:
Außerhalb der Planungperiode zuweisen
Durch "Zeitbeschränkung MAX" gebundene Vorgänge werden alle zwangsweise außerhalb der Planungsperiode zugewiesen.
Beschränkung ignorieren
Ürsprünglich für die Zuweisung vorgesehene Vorgänge werden alle einzeln zugewiesen, währen "Zeitbeschränkung MAX" ignoriert wird.
Einer Dummy-Ressource zuordnen
Eingeschränkte Vorgänge werden alle der Dummy-Ressource zugewiesen.
Wenn "multiple Zeiten" auf "überlappende Zeiten" angewendet werden
Es gibt zwei Arten, "multiple Zeiten" auf "überlappende Zeiten" anzuwenden: Durch Nutzung von "+" oder ";"
Für diese beiden Methoden werden unterschiedliche Interpretationen verwendet, je nach dem, ob die Zuweisungsrichtung verwendet werden soll, oder HnD.
- Bei Vorwärtszuweisung:
- (1) H1D+3H: H1D nach vorne, dann 3H nach vorne
- (2) H1D;3H: H1D nach vorne, dann 3H nach vorne
- (3) 1D+3H: das Ergebnis aus 3H plus 1D nach vorne
- Bei Rückwärtszuweisung:
- (5) H1D+3H: 3H zurück, dann H1D zurück
- (6) H1D;3H: 3H zurück, dann H1D zurück
- (7) 1D+3H: das Ergebnis aus 3H plus 1D zurück
- (8) 1D;3H: 3H zurück und 1D zurück
"+" behandelt addierende Ergebnisse und ";" behandelt geteilte Zeit, die per Semikolon markiert ist. HnD wird für überlappende Zeit verwendet; dieselbe Interpretation wird also bei "+" und ";" angewendet.
Wie oben angegeben, ist die Interpretation zwischen "+" und ";" unterschiedlich. Allerdings sind beide Interpretationen gleich, wenn HnD enthalten ist. Dennoch ist es empfehlenswert, folgende Aufstellung zu verwenden:
- Das ";" sollte verwendet werden, wenn eine Zeitaufstellung durch einen Faktor aufgeteilt wird.
Durch ein ";" wird aufgeteilt, wenn HnD verwendet werden soll.
Einschränkungen
- "Zeitbeschränkung MAX" ist eine optionales Funktion, für dessen Nutzung der Erwerb einer separaten Lizenz nötig ist.
- Besteht eine "Zeitbeschränkung MAX" zwischen Aufträgen, muss eingestellt werden, dass Verknüpfungen zwischen Aufträgen nicht verändert wird. Denn die Planung mit Verknüpfungsstatus erfolgt kurz vor der Planung.
Bei Verwendung des Befehles "Aufträge zuweisen/verknüpfen" zur Vorgangszuweisung ist es möglich, den Verknüpfungsstatus nach Zuweisungsende zu verändern. Aus diesem Grund sollte immer der Befehl "Fertigungsaufträge erstellen" benutzt werden.
- Dynamische Teilung für Vorgänge, die per "Zeitbeschränkung MAX" verbunden sind, wird nicht unterstützt.
- Für Stammdaten mit zusammenlaufenden oder sich teilenden Prozessen wird "Zeitbeschränkung MAX" am Aufteilungspunkt und am Sammelpunkt nicht unterstützt.
- Ist HnD als Transportzeit angegeben, werden Vorgänge unterschiedlich, je nachdem ob vorwärts, oder rückwärts, geplant wird.
Hinweis: Dynamische Vorgangsteilung bedeutet, dass Vorgänge laut den Teilungseinstellungen in Ressourcen und Hauptnutzungsanweisungen geteilt werden. Statische Vorgangsteilung bedeutet, dass Vorgänge laut Teilungseinstellungen in Artikel und Vorgang geteilt werden.