Einzelfertigung
Dieses Feature wird meist genutzt, um Aufträge nach der "zu verknüpfenden Aufträgen benötigte Menge" nachzufüllen und um die Aufträge einzeln zu verknüpfen. Es gibt drei Arten der Einzelfertigung:
- Einzelfertigung
- Die benötigte Menge von zu verknüpfenden Aufträgen wird nachgefüllt und einzeln verknüpft, ungeachtet von Produtionslosgröße des Artikels oder des Bestandes.
- Bestand + Einzelfertigung
- Aufträge werden zunächst mit dem Bestand verknüpft. Dann werden Nachfüllaufträge für die unzureichende Menge einzeln verknüpft. Wenn keine unzureichende Menge existiert, werden keine Fertigungsaufträge erstellt.
- Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung
- Aufträge werden mit dem Bestand und den überschüssigen Aufgaben verknüpft. Dann werden Nachfüllaufträge einzeln erstellt. Nachfüllaufträge für unzureichende Mengen (aufgrund von Änderungen in berichteten Mengen und Auftragsmengen) werden erstellt und verknüpft.
Wie Aufträge verknüpft- und Mengen angepasst werden, hängt von den drei oben genannten Arten der Einzelproduktion ab.
- Einzelzuweisung und Bestand
- Stammdaten werden, wie im folgenden Diagramm gezeigt, eingestellt. In der Artikeltabelle ist automatisches Nachfüllen für Artikel C auf "Ja (Einzelfertigung)" gestellt. (Die hier verwendeten Daten entstehen durch Änderungen in Beispiel J.)
- In der Auftragstabelle werden Fertigungsaufträge für Artikel A und Artikel B sowie ein Auftrag für Bestand (absolut) für Artikel C erstellt.
- Nach Neuplanung werden Fertigungsaufträge einzeln verknüpft und der Bestandsauftrag ignoriert. Da automatisches Nachfüllen für Artikel C auf "Ja (Einzelfertigung)" gestellt ist, werden Fertigungsaufträge einzeln verknüpft und der Bestandauftrag ignoriert.
- Automatisches Nachfüllen für Artikel C ist auf "Ja (Bestand + Einzelfertigung)" eingestellt. (In der folgenden Beschreibung kommen identische Planungsergebnisse zustande, wenn Sie "Ja (Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung)" anstatt "Ja (Bestand + Einzelfertigung)" für automatisches Nachfüllen ausgewählt ist.
- Nach Neuplanung sieht das Planungsergebnis wie unten angezeigt aus. Diesmal ist einer der Fertigungsaufträge mit dem Bestand verknüpft. Die Menge des Bestandsauftrages für Artikel C ist 8 und ist mit Auftrag 1 verknüpft. Bei einer unzureichenden Menge von 12 werden Nachfüllaufträge erstellt und einzeln verknüpft.
- Fügen Sie hier einen Bestandsauftrag für Artikel C mit Menge 5 hinzu.
- Nach Neuplanung sieht der Plan wie folgt aus. Der Fertigungsauftrag wird mit dem zusätzlichen Bestand verknüpft und die Menge des Nachfüllauftrages wird, aufgrund des reduzierten Mangels, von 12 auf 7 geändert.
- Die Menge des hinzugefügten Bestandsauftrages für Artikel C wird auf 100 gestellt.
- Nach Neuplanung sieht der Plan wie folgt aus. Da die Menge des zusätzlichen Bestandes ausreicht, wird Auftrag 1 nur mit den Bestandsaufträgen verknüpft und der Nachfüllauftrag gelöscht.
- Einzelverknüpfung und Ergebnisse
- Nachfolgend wird erklärt, was bei Einzelfertigung, Bestand + Einzelfertigung und Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung bezüglich der berichteten Mengen passiert.
- Einzelfertigung
- Bei Einzelfertigung ändert sich die Menge so, als ob Vorgänge, die einzeln und entsprechend der "Einzelfertigung" verknüpft wurden, ein einziger Auftrag seien.
- Angenommen, für einen Vorgang des Auftrages 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben.
- Wenn die berichtete Menge von 2, die kleiner als die Planungsmenge 20 ist, für Auftrag 1-C eingegeben- und dann neu geplant wird, wird die Menge von Auftrag 1 auf 1 reduziert. Der Auftrag wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
- Wenn die berichtete Menge 22, die größer als die Planungsmenge 20 ist, für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, wird die Menge von Auftrag 1 auf 11 erhöht.
- Bestand + Einzelfertigung
- Im Falle von Bestand + Einzelfertigung ändert sich die Produktionsmenge entsprechend den Ergebnissen der verknüpften Aufträge, während der Bestand verwendet wird.
- Angenommen, für einen Vorgang des Auftrages 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben.
- Wenn die berichtete Menge 2, die kleiner ist als die Planungsmenge 12, für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, greift der Vorgang von Auftrag 1 so weit wie möglich auf den Bestand zurück. Da jedoch die berichtete Menge von Auftrag 1-C 2 beträgt, wird die Produktionsmenge von Auftrag 1 auf 5 reduziert.
- Wenn die berichtete Menge 22, die größer als die Planungsmenge 12 ist, für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, erhöht sich die Menge von Auftrag 1 auf 15. Die Verknüpfung zum Bestand bleibt bestehen.
- Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung
- Im Falle der Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung unter Verwendung des Bestandes werden Nachfüllaufträge erstellt, um für die unzureichende Menge zu kompensieren. Wenn ein Überschuss entsteht, wird die überschüssige Menge mit anderen Aufträgen verknüpft. Anders als bei der Einzelfertigung und bei Bestand + Einzelfertigung verhalten sich verknüpfte Aufträge nicht, als seien sie ein Auftrag. Daher ist Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung genau genommen keine Einzelfertigung. In diesem Kontext folgt die Namensregel der Nachfüllaufträge nicht der "Codeformel Automatisch erstellte Einzelfertigung", sondern der "Codeformel Nachfüllaufträge für hergestellte Teile" oder der "Codeformel Nachfüllaufträge für eingekaufte Teile".
- Angenommen, für einen Vorgang des Auftrages 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben.
- Wenn die berichtete Menge 2, die kleiner als die Planungsmenge 12 ist, für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, wird Nachfüllauftrag M0008 erstellt, um die unzureichende Produktionsmenge (10) für den Vorgang von Auftrag 1 zu kompensieren (die nicht durch den Bestandsauftrag und die berichtete Menge gedeckt werden kann).
- Wenn die berichtete Menge 22, die größer als die Planungsmenge 12 ist, für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, wird die Überschussmenge 10 von der Menge des Auftrages 1 an Auftrag M0003 geknüpft. Daher reduziert sich die Produktionsmenge des Auftrages M0003-C um 10.
- Wenn Sie in der obigen Spezifikation die Fertigungsaufträge durch Einkaufsaufträge ersetzen, passiert trotzdem dasselbe wie beschrieben.
Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Verknüpfungsbedingung
Durch die Kombination von Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Verknüpfungsbedingung kann festgelegt bestimmt werden, dass ein Nachfüllauftrag für jeden Auftrag erstellt wird, um für unzureichende Mengen zu kompensieren.
Es gibt zum Beispiel zwei Verkaufsaufträge für Artikel C und die Menge jedes Auftrages beträgt 20, wie im folgenden Diagramm. Da die Bestandsmenge 10 beträgt, wird ein Nachfüllauftrag mit einer Menge von 10 und ein weiterer mit einer Menge von 20 erstellt.
In diesem Planungsstatus nehmen wir an, dass die Vorgänge der Nachfüllaufträge "M0000" und "M0001" fixiert sind.
Weiterhin nehmen wir an, dass die Menge jedes Verkaufsauftrages auf 30 erhöht wird. Wenn neu geplant wird ohne andere Einstellungen vorzunehmen, wird ein Nachfüllauftrag erstellt, während der Mangel der beiden Aufträge zusammen in einem Nachfüllauftrag kompensiert wird. Dies rührt daher, dass die Menge des Verkaufsauftrages 1 aus Aufträgen, deren Menge fixiert ist (10 aus Inventur C, 10 aus M0000 und 10 aus M0001) zugeteilt ist und die unzureichende Menge von 20 durch Nachfüllauftrag M0002 nachgefüllt wird.
Um einen Nachfüllauftrag für Verkaufsauftrag 1 zu erstellen, anstatt die Menge aus einem fixierten Auftrag in der Zukunft zuzuteilen (wie im Plan oben), kann eine Zuweisungsbedingung verwendet werden. Dies verhindert, dass Verkaufsauftrag 1 mit einem fixierten Auftrag in der Zukunft verknüpft wird. Geben Sie folgende Formel in der Eigenschaft "Verknüpfungsbedingung" für Artikel C ein:
- ME.Order.LET<=OTHER.Order.LET
Um die obige Bedingung verwenden zu können, muss folgende Formel in der Eigenschaft "Eigenschaftsvererbung einzeln verknüpfter Aufträge" (im Reiter Codeerstellung des Eigenschaftenfensters) der Projekteinstellungen eingetragen sein. (Die Formel ist standardmäßig eingestellt.)
- ME.Order.LET=OTHER.Order.LET
Wenn Sie die obigen Einstellungen eingeben, werden Nachfüllaufträge für jeden Verkaufsauftrag erstellt, um jegliche Mängel zu kompensieren, wie im folgenden Diagramm.
Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Bestand MIN/Zielbestand MIN
Für die Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung können Sie Bestand MIN und Zielbestand MIN verwenden.
Wenn Bestand MIN festgelegt wurde
Angenommen, die Aufträge sind wie im Diagramm unten zugewiesen, während Bestand MIN 0 ist.
Wenn Bestand MIN auf 10 gesetzt ist, wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Bestand MIN aufgestockt. Verkaufsauftrag 1 wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
Ebenso wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Bestand MIN aufgestockt, wenn Bestand MIN auf 20 gesetzt wurde. Verkaufsauftrag 1 wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
Wenn der Nachfüllauftrag fixiert ist, wird der Nachfüllauftrag aktiv mit dem Bestand und mit anderen Aufträgen, deren Vorgänge fixiert sind, verknüpft.
Wenn Zielbestand MIN bestimmt wurde
Angenommen, die Aufträge wurden wie im unteren Diagramm dargestellt zugewiesen, während der Zielbestand MIN gleich 0 ist.
Wenn Zielbestand MIN auf 10 gesetzt ist, wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe des Zielbestandes MIN aufgestockt.
Ebenso wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Zielbestand MIN aufgestockt, wenn Zielbestand MIN auf 20 gesetzt wurde.
Wenn der Nachfüllauftrag fixiert ist, wird der Nachfüllauftrag aktiv mit dem Bestand und mit anderen Aufträgen, deren Vorgänge fixiert sind, verknüpft.
Bitte beachten Sie, dass nur die Reihenfolge der Verknüpfungen kontrollieren werden kann, wenn Bestand MIN und Zielbestand MIN verwendet werden. Um Nachfüllaufträge für Bestand MIN zuerst und Nachfüllaufträge für Zielbestand MIN als letztes zuzuweisen (wie im obigen Beispiel), müssen die Einstellungen im Planungsparameter vorgenommen werden.
Wenn die Eigenschaft "Nachfüllauftrag für Bestand MIN" der Auftragsklasse verwendet wird, muss die Priorität für Nachfüllaufträge für Bestand MIN festgelegt werden und es dürfen keine Prioritäten für Nachfüllaufträge für Zielbestand MIN in der Einlastungsregel der Planungsparametereinstellungen hinterlegt sein.
Artikel, die einzeln zugewiesen werden sollen
Selbst wenn "Einzelfertigung" nicht für "Automatisches Nachfüllen" für einen Artikel durch Festlegen der Eigenschaft "Artikel, die einzeln zugewiesen werden" ausgewählt ist - generiert Asprova automatisch einen Auftrag für den Artikel über die benötigte Menge jedes Basisauftrages - und verknüpft den automatisch erstellten Auftrag einzeln mit dem Basisauftrag (ungeachtet der Produktionslosgröße und des Lagerbestandes des Artikels).
Integrierte Stammdaten
| Artikel | Prozessnummer | Prozesscode | Anweisungsart | Anweisungscode | Ressource/Artikel | Fertigung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| B1 | 1.0 | P3 | Inputanweisung | In | C | |
| B | 2.0 | P4 | Inputanweisung | In | B1 | |
| C | 1.0 | P1 | Inputanweisung | In | D |
Wenn "Einzeln zu verknüpfende Artikel" wie unten dargestellt eingestellt ist, während die Integrierten Stammdaten wie oben dargestellt eingestellt sind, dann werden Fertigungsaufträge automatisch erstellt und verknüpft: Von Artikel B folgend, weil "*" (bedeutet: alle Artikel) für "Einzeln zu verknüpfende Artikel" eingestellt ist.
Auftragstabelle
| Auftragscode | Artikel | Menge | Auftragstyp | Einzeln zu verknüpfende Artikel |
|---|---|---|---|---|
| 01 | B | 30.0 | Fertigungsauftrag | * |
Wenn Sie B1 für "Einzeln zu verknüpfende Artikel" (wie unten dargestellt) angeben, werden Fertigungsaufträge automatisch erstellt und nur mit Aufträgen des festgelegten Artikels verknüpft.
Auftragstabelle
| Auftragscode | Artikel | Menge | Auftragstyp | Einzeln zu verknüpfende Artikel |
|---|---|---|---|---|
| 01 | B | 30.0 | Fertigungsauftrag | B1 |
Für einzeln zu verknüpfende Artikel werden Aufträge immer für Einzelverknüpfungen erstellt.
