Einzelfertigung
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Diese Funktion wird genutzt, um für jeden Bedarf einen eigenen Nachfüllauftrag als Bedarfsdecker zu erstellen und verknüpfen. Es gibt drei Arten der Einzelfertigung mit unterschiedlichem Verhalten beim Verknüpfen und der Mengenberechnung:
- Einzelfertigung
- Für jeden Bedarf wird ein eigener Nachfüllauftrag als Bedarfsdecker erstellt und verknüpft, ungeachtet der Losgrößeneinstellungen des Artikels oder des Bestandes.
- Bestand + Einzelfertigung
- Aufträge werden zunächst mit dem Bestand verknüpft. Dann werden Nachfüllaufträge für die unzureichende Menge einzeln verknüpft. Wenn keine unzureichende Menge existiert, werden keine Nachfüllaufträge erstellt.
- Angebot-/Bedarfsanpassung Einzelfertigung
- Aufträge werden zuerst mit dem Bestand und bestehenden Aufträgen verknüpft. Dann werden Nachfüllaufträge für die unzureichende Menge einzeln verknüpft. Auch für unzureichende Mengen aufgrund von Änderungen in berichteten Mengen und Auftragsmengen werden Nachfüllaufträge erstellt und verknüpft.
Einzelfertigung und Bestände
Einzelfertigung und Ergebnisse
Nachfolgend wird erklärt, was bei Einzelfertigung, Bestand + Einzelfertigung und Angebot-/Bedarfsanpassung Einzelfertigung bezüglich der berichteten Mengen passiert.
Einzelfertigung
Bei Einzelfertigung ändert sich die Menge, als ob Vorgänge, die einzeln und entsprechend der "Einzelfertigung" verknüpft wurden, ein einziger Auftrag seien.
Angenommen, für einen Vorgang des Auftrages 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben:
Wenn die berichtete Menge von 2, die kleiner als die Planungsmenge 20 ist, für Auftrag 1-C eingegeben- und dann neu geplant wird, wird die Menge von Auftrag 1 auf 1 reduziert. Der Auftrag wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
Wenn die berichtete Menge von 22 (größer als 20) für Auftrag 1-C eingegeben- und dann neu geplant wird, wird die Menge von Auftrag 1 auf 11 erhöht.
Bestand + Einzelfertigung
Im Fall von Bestand + Einzelfertigung ändert sich die Produktionsmenge entsprechend der Ergebnisse von den verknüpften Aufträgen, während der Bestand verwendet wird.
Angenommen, für einen Vorgang von Auftrage 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben.
Wenn die berichtete Menge 2 (kleiner als Planungsmenge 12) für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, greift der Vorgang von Auftrag 1 so weit wie möglich auf den Bestand zurück. Da die berichtete Menge von Auftrag 1-C 2 beträgt, wird die Produktionsmenge von Auftrag 1 auf 5 reduziert.
Wenn die berichtete Menge 22 (größer als 12) für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, erhöht sich die Menge von Auftrag 1 auf 15. Die Verknüpfung zum Bestand bleibt bestehen.
Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung
Im Falle der Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung unter Verwendung des Bestandes werden Nachfüllaufträge erstellt, um für die unzureichende Menge zu kompensieren. Wenn ein Überschuss entsteht, wird die überschüssige Menge mit anderen Aufträgen verknüpft. Anders als bei der Einzelfertigung und bei Bestand + Einzelfertigung verhalten sich verknüpfte Aufträge nicht, als seien sie ein Auftrag. Daher ist Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung genau genommen keine Einzelfertigung. In diesem Kontext folgt die Namensregel der Nachfüllaufträge nicht der "Codeformel Automatisch erstellte Einzelfertigung", sondern der "Codeformel Nachfüllaufträge für hergestellte Teile" oder der "Codeformel Nachfüllaufträge für eingekaufte Teile".
Angenommen, für einen Vorgang von Auftrag 1-C werden Ergebnisse aus dem folgenden Planungsstatus eingegeben:
Wenn die berichtete Menge 2 (kleiner als Planungsmenge 12) für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, wird Nachfüllauftrag M0008 erstellt, um die unzureichende Produktionsmenge (10) für den Vorgang von Auftrag 1 zu kompensieren (die nicht durch den Bestandsauftrag und die berichtete Menge gedeckt werden kann).
Wenn die berichtete Menge 22 (größer als Planungsmenge 12) für Auftrag 1-C eingegeben wird und dann neu geplant wird, wird die Überschussmenge 10 von der Menge des Auftrages 1 an Auftrag M0003 geknüpft. Daher reduziert sich die Produktionsmenge des Auftrages M0003-C um 10.
Auch wenn in der obigen Spezifikation Fertigungsaufträge durch Einkaufsaufträge ersetzt werden, passiert trotzdem dasselbe wie schon beschrieben.
Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Verknüpfungsbedingung
Durch Kombination von Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Verknüpfungsbedingung kann bestimmt werden, dass ein Nachfüllauftrag für jeden Auftrag erstellt wird und so für unzureichende Mengen kompensiert.
Im folgenden Screenshot gibt es zwei Verkaufsaufträge für Artikel C, dessen Menge jeweils 20 beträgt. Da die Bestandsmenge 10 beträgt, werden zwei Nachfüllaufträge, einer mit einer Menge von 10 und einer mit einer Menge von 20, erstellt.
In diesem Planungsstatus wird angenommen, dass Vorgänge der Nachfüllaufträge "M0000" und "M0001" fixiert sind.
im folgenden wird die Menge jedes Verkaufsauftrages auf 30 erhöht. Nach Neuplanung ohne weitere Einstellungen wird ein Nachfüllauftrag erstellt, während der Mangel der beiden Aufträge zusammen in einem Nachfüllauftrag kompensiert wird. Dies kommt daher, dass die Menge von Verkaufsauftrag 1 aus Aufträgen, deren Menge fixiert ist (10 aus Inventur C, 10 aus M0000 und 10 aus M0001), zugeteilt ist und die unzureichende Menge von 20 durch Nachfüllauftrag M0002 nachgefüllt wird.
Um einen Nachfüllauftrag für Verkaufsauftrag 1 zu erstellen und anstatt die Menge aus einem fixierten Auftrag in der Zukunft zuzuteilen (wie im Plan oben), kann eine Zuweisungsbedingung verwendet werden. Dies verhindert, dass Verkaufsauftrag 1 mit einem fixierten Auftrag in der Zukunft verknüpft wird. Geben Sie folgende Formel in der Eigenschaft "Verknüpfungsbedingung" für Artikel C ein:
- ME.Order.LET<=OTHER.Order.LET
Um die obige Bedingung verwenden zu können, muss folgende Formel in der Eigenschaft "Eigenschaftsvererbung einzeln verknüpfter Aufträge" (im Reiter Codeerstellung des Eigenschaftenfensters) der Projekteinstellungen eingetragen sein. (Die Formel ist standardmäßig eingestellt.)
- ME.Order.LET=OTHER.Order.LET
Wenn Sie die obigen Einstellungen eingeben, werden Nachfüllaufträge für jeden Verkaufsauftrag erstellt, um für jegliche Mängel zu kompensieren:
Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung und Bestand MIN/Zielbestand MIN
Für die Angebot-/Bedarfanpassung Einzelfertigung kann Bestand MIN und Zielbestand MIN verwendet werden.
Bestand MIN
Angenommen, Aufträge sind wie im Diagramm unten zugewiesen, während Bestand MIN 0 ist.
Wenn Bestand MIN auf 10 gesetzt ist, wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Bestand MIN aufgestockt. Verkaufsauftrag 1 wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
Ebenso wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Bestand MIN aufgestockt, wenn Bestand MIN auf 20 gesetzt wurde. Verkaufsauftrag 1 wird nicht mit dem Bestand verknüpft.
Wenn der Nachfüllauftrag fixiert ist, wird der Nachfüllauftrag aktiv mit dem Bestand und mit anderen Aufträgen, deren Vorgänge fixiert sind, verknüpft.
Zielbestand MIN
Angenommen, Aufträge werden wie im folgenden Diagramm dargestellt, zugewiesen und der Zielbestand MIN beträgt 0.
Wenn Zielbestand MIN auf 10 gesetzt ist, wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe des Zielbestandes MIN aufgestockt.
Ebenso wird die Menge des Nachfüllauftrages in Höhe von Zielbestand MIN aufgestockt, wenn Zielbestand MIN auf 20 gesetzt wurde.
Wenn der Nachfüllauftrag fixiert ist, wird der Nachfüllauftrag aktiv mit dem Bestand und mit anderen Aufträgen, deren Vorgänge fixiert sind, verknüpft.
Bitte beachten Sie, dass nur die Reihenfolge der Verknüpfungen kontrolliert werden kann, wenn Bestand MIN und Zielbestand MIN verwendet werden. Um Nachfüllaufträge für Bestand MIN zuerst und Nachfüllaufträge für Zielbestand MIN als letztes zuzuweisen (wie im obigen Beispiel), müssen dafür Einstellungen im Planungsparameter vorgenommen werden.
Wenn die Eigenschaft "Nachfüllauftrag für Bestand MIN" der Auftragsklasse verwendet wird, muss die Priorität für Nachfüllaufträge für Bestand MIN festgelegt werden und es dürfen keine Prioritäten für Nachfüllaufträge für Zielbestand MIN in der Einlastungsregel der Planungsparametereinstellungen hinterlegt sein.
Einzeln zu verknüpfende Artikel
Selbst wenn "Einzelfertigung" nicht für [Automatisches Nachfüllen] von Artikeln gesetzt ist, führt Asprova für diese eine Nachfüllung mit Einzelfertigung durch, wenn sie in der Auftragseigenschaft [Einzeln zu verknüpfende Artikel] gesetzt sind. Asprova erstellt automatisch für die entsprechenden Bedarfe des Basisauftrags (ungeachtet von Produktionslosgröße oder Lagerbestand des Artikels) Nachfüllauftrage für die gesamte Bedarfsmenge.
Artikel | Prozess- nummer |
Prozess- code |
Anweisungsart | Anweisungs- code |
Ressource/ Artikel |
Produktion |
---|---|---|---|---|---|---|
B1 | 1 | P3 | Input-Anweisung | In | C | 1 |
B | 2 | P4 | Input-Anweisung | In | B1 | 1 |
C | 1 | P1 | Input-Anweisung | In | D | 1 |
Wenn [Einzeln zu verknüpfende Artikel] wie unten dargestellt eingestellt ist, während die Integrierten Stammdaten wie oben dargestellt eingestellt sind, dann werden Fertigungsaufträge automatisch erstellt und verknüpft: Von Artikel "B" ausgehend, weil "*" (bedeutet: alle Artikel) für [Einzeln zu verknüpfende Artikel] gesetzt ist.
Auftrags- code |
Auftragstyp | Artikel | Menge | Einzeln zu verknüpfende Artikel |
---|---|---|---|---|
01 | Fertigungsauftrag | B | 30 | * |
Wenn Sie "B1" für [Einzeln zu verknüpfende Artikel] (wie unten dargestellt) angeben, werden nur für diesen Artikel Nachfüllauträge erstellt und verknüpft.
Auftrags- code |
Auftragstyp | Artikel | Menge | Einzeln zu verknüpfende Artikel |
---|---|---|---|---|
01 | Fertigungsauftrag | B | 30 | B1 |
Ist [Einzeln zu verknüpfende Artikel] gesetzt, werden Nachfüllaufträge immer für Einzelfertigung erstellt.